© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  51/13 / 13. Dezember 2013

Blick in die Medien
Rassismuskeule: 3sat verhöhnt Kinderlose
Toni Roidl

Am 28. November zeigte 3sat einen Beitrag über künstliche Befruchtung. Darin kam Susanne Schultz vom Gen-ethischen Netzwerk e.V. zu Wort.

Die Lehrbeauftragte für „Gesellschaftstheorie und Technologiekritik“ an der Frankfurter Goethe-Universität war schon mehrmals in der Magazinsendung „Nano“ als angebliche Expertin zu sehen, zuletzt zum Thema Stammzellenforschung.

Sie fragte, „ob es auf Teufel komm raus das eigene biologische Kind sein muß?“

In der Sendung ging es um ungewollte Kinderlosigkeit und die Möglichkeit der In-vitro-Fertilisation. Schultz kritisierte, daß deutsche Paare dabei nur eigene Kinder wollen und nannte diesen Wunsch „eine rassistische Konstellation“.

Sie frage, „ob es auf Teufel komm raus das eigene biologische Kind sein muß“, während „gleichzeitig junge, einwanderungswillige Menschen an den europäischen Grenzen aufgehalten werden“. Ob türkische oder nigerianische Paare, die lieber eigenen Nachwuchs statt Samenspenden von Deutschen wollen, ebenfalls rassistisch sind, sagte Frau Schultz nicht.

Bei dem Marktanteil von 3sat (ein Prozent) hätte ihre Thesen kaum jemand wahrgenommen. Doch dann griff PI-News die Sache auf. Viele Leser protestierten bei der Redaktion gegen Schultz’ Rassismusvorwurf.

Einige erhielten vom verantwortlichen Sender, dem WDR, eine Standardantwort. Darin heißt es, „daß wir nicht die Absicht haben und hatten, weiße Deutsche herabzuwürdigen“. Weiße Deutsche klingt zwar wie gelbe Chinesen. Immerhin räumt der Sender ein „Mißverständnis“ ein.

Was meint der WDR? Daß man Schultzens Kuckucks-Ethik so verstehen kann, daß deutsche Eltern statt ihren eigenen Genpool weiterzugeben, sich lieber im Sinne der herrschenden politischen Vorstellungen reproduzieren sollen? Das gab es doch schon mal. Nannte sich „Lebensborn“.

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