© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  50/13 / 06. Dezember 2013

Meldungen

Noch kein Kurswechsel beim Pflanzenschutz

STOCKHOLM. Am Montag erhielt der Insektenforscher Hans Herren den „Alternativen Nobelpreis“ der Right-Livelihood-Stiftung. Vor 30 Jahren gelang es dem Schweizer, Afrika vor einer Hungersnot zu bewahren, als er gegen Schmierläuse, die die Maniokpflanze befallen hatten, nicht Pestizide, sondern Schlupfwespen einsetzte. Doch trotz des sensationellen Erfolgs gelte die biologische Schädlingsbekämpfung, wie Heeren im Rückblick auf sein Lebenswerk kritisiert (Deutsches Ärzteblatt, 42/13), als „zweitrangig“. Die Pflanzenschutzforschung werde von Konzernen dominiert, die patentierbare, kapitalintensive Innovationen favorisieren. Ein Kurswechsel hin zu einer nachhaltigen Landwirtschaft mit biologischer Schädlingsbekämpfung stehe international noch aus. (ck)

www.rightlivelihood.org/

 

Ostpreußen: Deutsche Hilfe beim Umweltschutz

KÖNIGSBERG. Mit einer Karte, die nur die russischen Städtenamen im nördlichen Ostpreußen offeriert, informiert das Bundesumweltministerium über die ökologische Situation im heutigen Oblast Kaliningrad. Zu den drängendsten Problemen der Gebietsregierung zähle die Wasserwirtschaft, da es vor allem außerhalb Königsbergs weder normgerechtes Trinkwasser noch eine umweltverträgliche Abwasserentsorgung gebe. Daher fördere die Deutsche Bundesstiftung Umwelt bislang 20 Projekte zur Sicherung natürlicher Lebensräume, in der Landwirtschaft und zum technischen Umweltschutz mit einem Volumen von zwei Millionen Euro. Mit Blick auf die 2018 in Rußland und so auch in Königsberg stattfindende Fußball-WM glaubt die deutsche Seite, die russische Akzeptanz zudem für den Öko-Tourismus erhöhen und sie zur Einrichtung von Biosphärenreservaten ermuntern zu können (Umwelt, 10/13). (ft)

www.bmu.de

 

Gefahr durch Genmais: Etappensieg für Monsanto

PHILADELPHIA. Der US-Konzern Monsanto hat einen Etappensieg im Zulassungsstreit um den Genmais NK603 erzielt. Das Fachmagazin Food and Chemical Toxicology zog eine veröffentlichte Studie der französischen Universität Caen zurück, nach der NK603 bei Ratten Krebs verursache (JF 40/12). In dem Versuch war der Mais einer Rattengruppe mit dem dafür vorgesehenen Pestizid behandelt worden, bei einer weiteren nicht. Eine dritte Gruppe erhielt Naturmais. Die Todesrate der Genmais-Ratten war dabei um 500 Prozent erhöht. Inzwischen gebe es Bedenken, daß die Zahl der Versuchstiere zu niedrig und der Rattenstamm für die Versuche ungeeignet gewesen sei, teilte der Magazinverlag Elsevier mit. (fis)

www.transgen.de/

 

Erkenntnis

„Jede überraschende Kritik kann man heute mit der Autistenphrase ‘Verschwörungstheorie’ vom Tisch wischen, ohne auch nur ein Argument vorzubringen. Die Mehrheit ist des Rechtes Probe nicht – und der Wahrheit Probe schon gar nicht.“ Udo Pollmer, Lebensmittelchemiker und Ernährungskritiker (Euleev.de)

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