© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  48/13 / 22. November 2013

Leserbriefe

Zum Schwerpunktthema: „Stille über den Gräbern“, JF 47/13

Auf dem Weg nach Nordvietnam

Bei Ihrer Übersicht der über die Welt verstreuten Kriegsgräberstätten haben Sie den größten deutschen Soldatenfriedhof außerhalb Europas vergessen. Dieser liegt nicht in den USA oder dem asiatischen Teil Rußlands, sondern in Vietnam, nahe Hanoi. Es sind gefallene Deutsche der Fremdenlegion, wie etwa der Vater des Fußballmanagers Reiner Calmund, der sich jetzt erstmals auf den Weg dorthin macht.

Johann Georg Gross, Hennef

 

 

Zu: „Volkstrauertag / Das Denkmal von Sedan“ von Dieter Stein, JF 47/13

Die Franzosen störte es nicht

Die deutschen Gefallenen dort wurden wohl nach Kriegsende umgebettet, der Friedhof bis heute „zivil“ weiterbelegt. Die Franzosen störte das Denkmal offensichtlich nicht. Dessen Zustand wirft indes ein bezeichnendes Licht auf die offizielle Haltung zu unserer Geschichte. Franzosen werden über diese Ruine oder besser über die Nachkommen der Denkmalerbauer nur den Kopf schütteln. Für den französischen Marschall Turenne, der 1675 in einem Gefecht bei dem badischen Ort Sasbach fiel, existieren indes ein Grab, ein Denkmal, ein Museum und eine kleine Parkanlage, die bis heute von einem französischen Staatsangestellten betreut werden, welcher in dem Ort wohnt. So verschieden sind die Einstellungen zur eigenen Geschichte.

Der abgelegenste deutsche „Soldatenfriedhof“ ist übrigens das Grab eines Matrosen des Hilfskreuzers „Atlantis“ auf den Kerguelen-Inseln, der 1941 bei Arbeiten an Bord tödlich verunglückte. Dieses Grab wird vom beziehungsweise im Auftrag der Deutschen Kriegsgräberfürsorge gepflegt.

Gerhard Katz, Karlsruhe

 

 

Zu: „Kurs auf den Eisberg“ von Michael von Prollius, JF 47/13

Automatische Enteignung

Und wieder hat die EZB den Leitzins gesenkt. Eine Staatsfinanzierung soll dieser weitere Minimalzins natürlich nicht sein. Wer soll so eine dummdreiste Lüge eigentlich noch glauben? Halten uns die EZB-Banker für so dumm, daß wir nicht merken, wie diese Zinssenkung ein weiterer verzweifelter Versuch ist, die wirtschaftliche Lage in den Euro-Problemstaaten zu lösen? Immerhin wird inzwischen offiziell zugegeben, daß die EZB nun auch politisch agiert, trotz aller Verbote.

Die Banken aber vergeben dennoch nicht mehr Kredite, sie investieren lieber das günstig geliehene Geld an den Börsen, was an den derzeitigen Kursverläufen beim Dax, Dow Jones etc. zu beobachten ist. Daß dieses zu einer weiteren Blasenbildung führen wird, will mal wieder keiner wahrnehmen. Unternehmen und Bürger bleiben derweil mal wieder außen vor. Vermutlich werden bald Mario Draghi und sein deutscher Versager-Kollege, EZB-Direktoriumsmitglied Jörg Asmussen, verkündigen, daß die jetzige Zinssenkung nicht den erhofften Effekt gebracht hat und die Zinsen weiter sinken müssen. Wo das hinführt, sollte allgemein bekannt sein. Vor allem sollte endlich allgemein bewußt werden, daß durch den niedrigen Leitzins die Sparer automatisch enteignet werden.

Kim Schumacher, Bad Harzburg

 

 

Zu: „Linksruck auf der EKD-Synode / Doppelt düpiert“ von Christian Vollradt, JF 47/13

Nach Luther „ein weltlich Ding“

Auf der Synode hat sich manifestiert, was bei den oberen Posten der evangelischen Kirche Deutschlands und vor allem der Theologenausbildung längst Realität ist: Anpassung an den Zeitgeist, Druck der grünen oder liberalen „Progressiven“ und Abrücken von religiösen Positionen. Es ist bezeichnend, wie viele Würdenträger bei ihren Verlautbarungen nicht mehr auf die Bibel, sondern auf die „tolerante, weltoffene Gesellschaft“ rekurrieren – hoffend, damit verlorenes Prestige zurückzugewinnen. Die Protestanten schworen nach der Katastrophe des Dritten Reiches, sich nie wieder einer politischen Anschauung blind anzuschließen. Dazugelernt aber haben sie nichts.

Daher sollten die verbeamteten Hauptamtlichen die dritte Barmer Theologische Erklärung beherzigen: „Wir verwerfen die falsche Lehre, als dürfe die Kirche die Gestalt ihrer Botschaft und ihrer Ordnung ihrem Belieben oder dem Wechsel der jeweils herrschenden weltanschaulichen und politischen Überzeugung überlassen.“ Freilich, für die theologischen Irrungen kann der gläubige Christ nichts, ist doch die Kirche nach Luther nur ein „weltlich Ding“.

Gregor Badeda, Halle (Saale)

 

 

Zu: „Loyalität ist unteilbar“ von Michael Paulwitz, JF 46/13

Vertracktes Doppelpaß-Spiel

Die „Einwanderer“ mit den Doppelpässen werden in einigen Jahren mit ihrer Bevölkerungspolitik – Ein-Mann-Familie mit mehreren Frauen und entsprechend vielen Kindern, die durch das deutsche Sozialsystem alimentiert werden – über eine eigene Partei an der Regierungsgewalt beteiligt sein und Deutschland zwangsislamisieren. Als unduldsame Religion werden die Moslems hier zur Christienverfolgung anstiften, die es in den islamischen Heimatländern längst gibt. Und wir? Als Christen sollen wir doch unsere Feinde lieben und beten für die, die uns verfolgen. Gott behüte uns!

Hildegard Kaltenbach, Klettgau

 

 

Zu: „Linksextreme attackieren Polizeichef von Fürth / Gestörte Wahrnehmung“ von Thorsten Brückner, JF 46/13

Infame Schlagzeile in Passau

Als Niederbayerin lese ich die Passauer Neue Presse. Dort war am 4. November online beziehungsweise am 5. November im Bayernteil zu lesen: „Drei Polizisten bei Kundgebung von Neonazis verletzt“. Daß die Beamten in Fürth aus der Gruppe der linksradikalen Gegendemonstranten angegriffen wurden, wird erst am Ende und eher beiläufig erwähnt. Das ist noch infamer als die Schlagzeile der Süddeutschen Zeitung.

Offenbar gibt es keinen politischen Willen, gegen linke Gewalt vorzugehen. Im Gegenteil, dieser verlängerte Arm bestimmter politischer Kreise sorgt dafür, daß die Deutungshoheit über „rechts“ erhalten bleibt und Bürger, die eine pragmatische konservative Haltung vertreten, nicht mehr zu Wort kommen. Meine Tochter war dabei, als in Berlin-Neukölln Herr Buschkowsky aus seinem Buch lesen wollte und durch eine Reihe massiver Störer daran gehindert wurde. Die Polizei sah untätig zu, die Lesung mußte abgesagt werden.

Ursula Bachhuber, Vilshofen an der Donau

 

 

Zu: „‘Das ist die Lösung der Euro-Krise’“, im Gespräch mit Wilhelm Hankel, JF 46/13

Anschlußfähige Fachleute

Professor Wilhelm Hankel ist unter die Feuerwerker und Bombenentschärfer gegangen, wie sein Buchtitel beweist. Diese Berufssparte war und ist in jedem Kriegsfall überlebensnotwendig; besonders, solange Herr Draghi und Herr Asmussen die „Dicke Berta“ abschießen und bei Bedarf den Leitzins, wie jetzt geschehen, auf ein Rekordtief von 0,25 Prozent senken und auch noch erklären, daß die Untergrenze nicht erreicht sei, da der Zins grundsätzlich weiter gesenkt werden könne. Eigentlich ist dieses Interview die Fortsetzung des Gesprächs mit Thomas Mayer über den „Euro-Schattenstaat“ (JF 43/13). Bezeichnenderweise verweisen beide auf ein Parallelwährungssystem als Lösungsansatz und die politische Alternative der AfD.

Dieter Schwenkel, Metzingen

 

 

Zu: „Nestor der Skeptiker“ von Felix Dirsch, JF 46/13

Für den interessierten Laien

Der amerikanische Atmosphärenphysiker S. Fred Singer und andere Fachleute weltweit vertreten die vom Weltklimarat (IPCC) und dem Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) bekämpfte These: CO2 in der Atmosphäre trägt zwar qualitativ, aber nicht quantitativ zu einem Klimawandel bei. Entscheidend seien andere Faktoren, zum Beispiel Schwankungen der Sonnenaktivität. Zumindest lezteres ist auch für den interessierten Laien nachvollziehbar. Wie sonst ließen sich frühere Eiszeiten, ehemals grüne Wiesen auf Grönland oder noch viel früher tropische Wälder auf der Nordhalbkugel erklären – alles lange bevor der Mensch zusätzliches CO2 in die Luft blies?

Kord Schwarze, Hannover

 

 

Zu: „Ein beschämtes Publikum“ von Konrad Löw, JF 46/13

Widerstand von falscher Seite

Im Februar 1988 schickte mir Professor Topitsch seinen in der Grazer Kleine Zeitung erschienenen Artikel „Ein General gab den Schießbefehl“. Ich bedankte mich und bat ihn, diesen oder einen ähnlichen Beitrag Anfang November zum 50jährigen Gedächtnis an die „Reichskristallnacht“ im Rheinischen Merkur und/oder in der Welt zu veröffentlichen. In beiden Zeitungen hatte er eine regelmäßige Gastkolumne. Beide Zeitungen lehnten ab. So etwas wollten sie nicht bringen. Allem Anschein nach sollte der Eindruck vermieden werden, ein deutscher General hätte sich unter Lebensgefahr für sich und seine Familie mit drei schulpflichtigen Kindern gegen Judenverfolgung eingesetzt.

Am 20. Juli 2000 rühmte der damalige Bundesminister für Verteidigung Rudolf Scharping in seiner Ansprache an das Wachbataillon fünf deutsche Soldaten, vom Feldwebel bis zum General, die sich unter Einsatz ihres Lebens für verfolgte Juden eingesetzt hatten. Vier von ihnen wurden inzwischen in Yad Vashem in die „Allee der Gerechten“ aufgenommen, der fünfte jedoch nicht. Als Sohn des Generals erkundigte ich mich beim Bundesministerium für Verteidigung, wieso meinem Vater diese Ehrung vorenthalten würde. Es lägen doch einwandfreie Beweise vor, daß er am 12. Dezember 1939 einen Schießbefehl gegen Judenverfolger gegeben hat, der von seinem Armeebefehlshaber, Generaloberst v. Witzleben bestätigt und auf den gesamten Armeebereich ausgeweitet wurde. Keinem Juden wurde ein Haar gekrümmt. Das BMVg teilte mir mit, es existiere kein Schießbefehl meines Vaters gegen Judenverfolger.

Merkwürdigerweise aber ist seit vielen Jahren in amtlichen Veröffentlichungen des BMVg und des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes der Bundeswehr, so auch in „Aufstand des Gewissens“, vom Schießbefehl meines Vaters die Rede. Ebenso im kürzlich erschienenen Buch „Widerstand und Wehrmacht“ des Zentrums für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr, das ich gerade als Geschenk des Ministeriums erhielt. Weiß die Rechte nicht, was die Linke tut?

P. Lothar Groppe SJ, Timmendorfer Strand

 

 

Zu: „Wir hatten uns doch so lieb“ von Michael Wiesberg, JF 45/13

Geheuchelte Empörung

Mit einiger Verwunderung habe ich Frau Merkels Empörung zur Kenntnis genommen, als bekannt wurde, daß der amerikanische Geheimdienst ihr Handy abhörte – und vielleicht sogar weiter abhört. Dabei hat dieser Tage zum wiederholten Male der Historiker Josef Foschepoth auf den seit 1955 bestehenden „Truppenvertrag“ hingewiesen, der – den Deutschlandvertrag ergänzend – den alliierten Siegermächten erlaubt, die Deutschen über das Post- und Fernmeldewesen zu kontrollieren. Ich kann mir nicht vorstellen, daß Kanzlerin Merkel hiervon nichts gewußt hat. Daher empfinde ich ihre Reaktion als Heuchelei.

Wolfgang Rabe, Berlin

 

 

Zur Meldung: „Flüchtlinge drohen mit Gewalt“, JF 45/13

Es ist alles eine Identitätsfrage

Dieses Beispiel aus Hamburg zeigt, daß die Asylbewerber nicht nur die Guten und unterdrückten Schwachen sind. Trotzdem hat das Sozialgericht in Frankfurt am Main entschieden, daß Asylbewerbern, die straffällig geworden sind, das volle Sozialgeld zu zahlen ist. Das Asylrecht bedarf daher dringend einer Reform. Asylbewerber, die ihre Identität nicht preisgeben, müssen in Beugehaft genommen werden. Asylbewerber und Asylanten, die straffällig geworden sind, müssen ausgewiesen werden.

Berthold Arndt, Klötze

 

 

Zu: „Gauck verfehlt sein Amt“ von Dieter Stein, JF 45/13

Keine Familienangelegenheit

Der Kommentar hat mir als Wähler der AfD (trotz SPD-Mitgliedschaft!) aus dem Herzen gesprochen. Offenbar haben wir mit der Einrichtung „Bundespräsident“ als steuerzahlende Staatsbürger viel Pech und Ärger bei der Auswahl des Personals. Joachim Gauck war seinem Amt niemals gewachsen, obwohl er als Pfarrer schöne Reden halten kann. Ehe er sich verfassungswidrig in die Politik einmischt, sollte er seine Familienangelegenheiten in Ordnung bringen.

Kurt Fiebich, Düsseldorf

 

Typischer Fall von Pharisäer

Bereits bei seiner Antrittsrede verkündete Gauck mit Blick auf die vermeintlichen Rassisten und Extremisten: „Euer Haß ist unser Ansporn.“ Begründete Kritik tat er damit als „Haß“ ab und mit „uns“ meinte er demnach nicht das deutsche Volk, dem er sich verantwortlich fühlen müßte, sondern niemand anders als jenes politische Milieu, dem er sich zugehörig fühlt. Von diesem wurde er ja auch gewählt. Für mich ist er das typische Beispiel eines Pharisäers.

Karl Wagner, Dettelbach

 

 

Zur Meldung: „Asyl: Unterstützung auch bei Verstoß gegen Gesetz“, JF 45/13

Ganz einfach: abschieben

Daß Afrikaner, die Asylbewerber sind, Tag für Tag mit Drogen handeln und damit unsägliches Leid über viele Menschen bringen, ist Skandal Nr. 1. Daß sie nach einer Verhaftung regelmäßig wieder freigelassen werden und mit ihrer verbrecherischen Dealerei fortfahren können, ist Skandal Nr. 2. Dabei gibt es wirksame Maßnahmen: Bei kriminellen Asylbewerbern das Verfahren abbrechen, Abschiebehaft anordnen, die Abschiebung vollziehen.

David S. Vischer, Berlin

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