© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  48/13 / 22. November 2013

Meldungen

Unternehmensstrafrecht trifft die Falschen

München. Die Stiftung Familienunternehmen hält das geplante Unternehmensstrafrecht, nach dem auch Firmen und Vereine sanktioniert werden können, für verfassungswidrig. Diese „unangemessene Verschärfung des Rechts“ treffe die Falschen, erklärte Stiftungsvorstand Brun-Hagen Hennerkes. Für einzelne Verfehlungen von Banken und Konzernen im anonymen Streubesitz sollten nun alle büßen. „Familienunternehmen würden doppelt bestraft, weil hier die obersten Entscheidungsträger zugleich deren Inhaber sind – im Unterschied zu einer Publikums-AG, bei der diese beiden Funktionen auseinanderfallen“, kritisierte Hennerkes. „Ein Aktionär, dessen Dividende durch die möglicherweise horrende Verbandsgeldstrafe geschmälert wird, oder ein Arbeitnehmer, der auf eine Lohnerhöhung verzichten muß, weil die Gesellschaft mit einer hohen Geldstrafe belegt wird, ist gar nicht in der Lage, Fehlverhalten von Entscheidungsträgern zu verhindern“, heißt es in einem Gutachten des Wirtschaftsstrafrechtlers Bernd Schünemann. (fis)

www.familienunternehmen.de

 

Ex-Aldi-Geschäftsführer kritisiert Beraterunwesen

HAMBURG. Der Strategieberater Dieter Brandes hat Firmenchefs aufgefordert, ihren gesunden Menschenverstand einzuschalten. „Dazu gehört zum Beispiel, daß jeder sein eigener Controller ist – das vereinfacht ungemein, dann kann ich diese Klugscheißerabteilung abschaffen“, erklärte der frühere Aldi-Nord-Geschäftsführer dem Spiegel. „Weg mit Marktforschung und 28jährigen McKinsey-Beratern, die sich vor den Rechner hocken und Zahlen anschauen.“ Spezialberatung, etwa für Exporteure, sei sinnvoll. „Für den Rest kann man den Leuten nur raten: Schaltet mal euren eigenen Kopf ein“, empfahl Brandes. (fis)

www.konsequent-einfach.com

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