© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  48/13 / 22. November 2013

Meldungen

Polnischer Kunststudent von Haftstrafe bedroht

DANZIG. Einen Monat nach der öffentlichen Aufstellung einer Skulptur, die einen vergewaltigenden Sowjetsoldaten zeigt (JF 44/13), soll der Kunststudent Jerzy Szumczyk wegen „sittenwidriger Ausschreitung“ angeklagt werden. Dafür drohen dem 26jährigen Haft oder Geldstrafe. „In den nächsten Tagen gehen die Akten zu dem Fall ans Amtsgericht in Danzig“, erklärte eine Polizeisprecherin der Polnischen Presseagentur. Die Figurengruppe habe Inhalte dargestellt, die geeignet seien, allgemeine negative Gefühle hervorzurufen. „Sind die Sexshops in den Straßen von Danzig sittlich?“ sagte Szumczyks Anwalt Donat Paliszewski gegenüber der JUNGEN FREIHEIT. Zu entscheiden, was sittenwidrig und was es nicht ist, sei eine grundlegende Frage. „Ist das historische Geschehen, um das es in der Skulptur geht, sittenwidrig oder die Darstellung desselben? Die Vitrinen der Sexshops befinden sich doch auch im öffentlichen Raum, die Polizei hat ebenfalls zu untersuchen, ob es sich dabei nicht um Ordnungswidrigkeiten handelt“, so Paliszewski. (ru)

 

Hagia Sophia: Debatte um Nutzung als Moschee

ISTANBUL. Der stellvertretende türkische Ministerpräsident Bülent Arınç hat öffentlich über eine mögliche Nutzung der Hagia Sophia als Moschee spekuliert. Bei einer Rede vergangenen Freitag sagte der Mitbegründer der AKP: „In der Vergangenheit konnte man akzeptieren, daß frühere Moscheen als Museen arbeiten. Wie auch immer, heute gibt es eine andere Türkei.“ Arınç verwies auf ein Gesetz, das die nichtreligiöse Verwendung eines als Gotteshaus erbauten Gebäudes verbiete. Die frühere Hauptkirche des Byzantinischen Reiches und spätere Reichsmoschee der Osmanen wurde unter der Regierung Atatürk 1935 in ein Museum verwandelt. Arınç gilt als einer der Hauptverantwortlichen für die Umwandlung von Kirchen in Moscheen in der Türkei. (ru)

 

Linksextremisten drohen mit weiteren Anschlägen

ATHEN. Eine bisher unbekannte linksextremistische Gruppierung hat sich in Griechenland zum Mordanschlag auf drei Anhänger der rechtsextremen Partei „Goldene Morgenröte“ bekannt. Die „Kämpfenden revolutionären Volkskräfte“ kündigten in einem 18seitigen Schreiben weitere Terroranschläge in Griechenland an. Die Tat selbst sei die Vergeltung für die Ermordung eines linksextremen Musikers gewesen. Der mutmaßliche Täter hatte Verbindungen zur „Goldenen Morgenröte“ zugegeben. Die Partei streitet eine Verwicklung in das Verbrechen allerdings ab. Vor dem Hintergrund der Androhung weiterer Anschläge und Hinweisen auf mögliche Terrorschläge gegen Sicherheitskräfte wurde die Polizei in höchste Alarmbereitschaft versetzt. (ho)

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