© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  47/13 / 15. November 2013

Lesereinspruch

Enttäuschung

Zur Meldung: „Linkspartei lehnt Sankt-Martins-Feiern ab“ (JF 46/13)

Ich habe die JUNGE FREIHEIT abonniert, weil ich die Auswahl der Themen sowie die Gründlichkeit und Klarheit ihrer Darstellung schätze. Für die Qualität einer Zeitung ist jedoch auch von Bedeutung, was sie nicht thematisiert, sondern ignoriert. So geschehen in der letzten Ausgabe im Bericht über die Aktivitäten der Linken in Nordrhein-Westfalen gegen das Sankt-Martins-Fest. Hier erfährt man von Ihnen nur die Hälfte der Wahrheit.

Die andere Hälfte besteht darin, daß der Zentralrat der Muslime sich in Person des Vorsitzenden Aiman A. Mazyek sofort und deutlich für die Beibehaltung des Martinsfestes ausgesprochen hat und zwar auch in Einrichtungen, die mehrheitlich von muslimischen Kindern besucht werden. Ähnlich äußerte sich auch die türkischstämmige Bundestagsabgeordnete der Linken Sevim Dagdelen.

Muslime also als Hüter abendländischer Kultur und katholischer Religiosität! Dies hat wohl nicht in das Denkraster – oder Feindbild? – der JF gepaßt. Mich hat das sehr enttäuscht. Eine Enttäuschung ist jedoch die Wegnahme einer Täuschung. Danke JF!

Klaus Holz, Straubenhardt

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