© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  46/13 / 08. November 2013

Meldungen

Hiesige Aufnahmekultur behindert Integration

GÖTTINGEN. Messungen ethnischer Identität sind schwierig. Trotzdem haben sich Lysann Zander und Bettina Hannover vom Fachbereich Erziehungswissenschaften und Psychologie der FU Berlin dieser Herausforderung gestellt. Ihr Interesse galt der Identifikation von Kindern zugewanderter Familien mit Herkunftskultur und Aufnahmekultur. Die auf die eigene Ethnie bezogene Identität bildet sich während der ersten Schuljahre heraus, ihre „Erarbeitung“ kann aber bis ins junge Erwachsenenalter hinein andauern und zu Umorientierungen führen (Zeitschrift für Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie, 3/2013). Die Lösung aus migrantischen Herkunftskulturen werde durch interethnische Beziehungen zu „nativ-deutschen Jugendlichen“ erleichtert. Haupt-ergebnis ihrer Untersuchung ist aber, daß in Deutschland ein zu starker „Assimilationsdruck oder gar Feindseligkeit“ gegenüber den Herkunftskulturen von Migranten die Prozesse affektiver und kognitiver Identifikation mit der Aufnahmekultur behinderten. „Klassischen Einwanderungsländern“ mit ihrer Wertschätzung für den „Pluralismus der Kulturen“ gelinge es offenkundig besser, ihre Zuwanderer vor „Diskriminierungserleben“ zu bewahren. (wm)

www.hogrefe.de

 

Frühmenschen verließen Afrika wesentlich früher

WASHINGTON. Auf dem Dmanissi-Plateau im Süden Georgiens wurden in den letzten zwanzig Jahren die Überreste von insgesamt vier Frühmenschen entdeckt. Dabei handelt es sich um die mit Abstand ältesten Spuren von Hominiden außerhalb Afrikas. Allerdings war bisher unklar, welche spezielle Frühmenschenart vor etwa 1,8 Millionen Jahren südlich des Kaukasus lebte. Aufgrund des aktuellen Fundes eines fünften und diesmal absolut perfekt erhaltenen Schädels durch David Lordkipanidze vom Georgischen Nationalmuseum in Tiflis kann diese Frage jetzt beantwortet werden: Die Knochen von Dmanissi stammen von einer Übergangsform zwischen dem urtümlichen Australopithecus und dem fortgeschritteneren Homo erectus und belegen, daß der Mensch nicht erst aus Afrika auswanderte, als sein Gehirn deutlich größer wurde (Science, 10/2013). Das Schädelvolumen des georgischen Hominiden lag mit 546 Kubikzentimetern nämlich nur geringfügig über dem des Australopithecus. (wk)

www.sciencemag.org

 

Erste Sätze

Der Krieg ist ein Baum der Erkenntnis.

Johannes Reinke: Politische Lehren des großen Krieges, Berlin 1918

 

Historisches Kalenderblatt

11. November 1988: Bundestagspräsident Philipp Jenninger (CDU) tritt nach einer von Grünen-Politikern und linken Medien wegen angeblicher NS-Verharmlosung heftig kritisierten Rede zum 50. Jahrestag der sogenannten Reichskristallnacht zurück.

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