© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  46/13 / 08. November 2013

Meldungen

Weltbild-Verlag braucht Kapital von Bistümern

Augsburg. Weltbild erhält von der katholischen Kirche etwa 60 Millionen Euro. Eigentümer des Versandhauses sind vor allem mehrere Bistümer. Laut einem Bericht der FAZ wenden sie mit der Einmalzahlung eine Insolvenz des Versandhauses ab. Weltbild (Umsatz 2011/12: 1,6 Milliarden Euro) schreibt derzeit rote Zahlen, soll aber bis 2015 die Verlustzone verlassen haben. Das Unternehmen, das auch 400 Filialen betreibt, sorgt immer wieder für Negativschlagzeilen. 2012 war bekanntgeworden, daß im Onlinesortiment von Weltbild diverse Erotikliteratur angeboten worden ist. Die Eigentümer wollen Weltbild seit geraumer Zeit verkaufen, heißt es. Sie finden aber keinen Käufer. (rg)

 

Litauen: Russischer Fernsehsender gesperrt

Wilna. Die litauische Justiz ermittelt gegen den russischsprachigen TV-Sender Pervyi Baltijski Kanal (PBK). Das Bezirksgericht von Wilna hat obendrein die Ausstrahlung des Senders für die Dauer von drei Monaten untersagt. Der Grund: Der Sender habe die Verbrechen der Sowjets gegen Litauen geleugnet. In dem Beitrag, der am 14. Oktober ausgestrahlt worden war, war der KGB-Offizier zu Wort gekommen, der 1991 für den Blutsonntag von Wilna verantwortlich gewesen sein soll, bei dem 14 Zivilisten getötet und 1.000 verletzt wurden. Sowohl der Geheimdienstler als auch weitere Zeugen haben in der Sendung den brutalen Übergriff der Roten Armee bestritten. (rg)

 

Europarat-Beamter kritisiert Zigeunerberichte

Straßburg. Der Menschenrechtskommissar des Europarates Nils Muižnieks hat die Berichterstattung vieler Medien als unverantwortlich kritisiert. In einem offenen Brief an Journalisten schreibt der lettische Politiker, die Behauptung, Zigeuner neigten zu Kriminalität, sei „nicht nur falsch, sondern auch gefährlich“. Er bezog sich dabei auf die zahlreichen Berichte über das blonde Mädchen, das in Griechenland bei einer Zigeunerfamilie aufgefunden worden war. Er forderte alle Journalisten auf, noch einmal genau zu überlegen, ob das Erwähnen der ethnischen Herkunft wirklich nötig war und ob die Unschuldsvermutung eingehalten wurde. (rg)

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