© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  46/13 / 08. November 2013

Meldungen

Wiederaufleben des linksextremen Terrors

ATHEN. Der Mord an zwei Mitgliedern der rechtsextremistischen Partei Chrysi Avgi (CA; Goldene Morgenröte) geht offenbar auf das Konto einer linksextremistischen Terrorzelle. Nach Informationen des Nachrichtenportals ekathimerini konzentrieren sich die Ermittlungen auf eine Personengruppe im Umfeld der Organisation „Abspaltung der Revolutionären“. Bisher waren die Behörden davon ausgegangen, daß diese sich nach dem Mord an dem Journalisten Sokratis Giolias vor drei Jahren aufgelöst hatte. Vergangene Woche waren zwei CA-Mitglieder vor dem Hauptquartier der Partei erschossen worden. Ein weiterer trug bei dem Angriff schwere Verletzungen davon. Laut griechischer Polizei ist das Attentat in einem Kontext zu dem Mord an dem antifaschistischen Aktivisten und Rapper Pavlos Fyssas durch einen mutmaßlichen Anhänger der Chrysi Avgi zu sehen. In der Folge wurde die CA-Parteispitze wegen des Verdachts der Gründung einer kriminellen Vereinigung festgenommen. (tb)

 

Kosovo: Eskalierender serbischer Unmut

Mitrovica. Die am Wochenende abgehaltenen Kommunalwahlen im Kosovo liefen mehr als nur chaotisch ab. So riefen proserbische Organisationen wie die Vaterländische Bewegung Obraz zu einem generellen Wahlboykott aller Serben im Nord-Kosovo auf, welcher auch von der Mehrheit der dort lebenden Serben befürwortet wurde. Der Boykott richtete sich auch gegen die offiziellen Wahllokale, die in Mitrovica sogar gestürmt wurden. Während im Süden des Kosovo die Wahlbeteiligung bei rund 60 Prozent lag und die Demokratische Union Kosovos als eindeutiger Wahlsieger hervorging, gibt es aus dem Norden keine genauen Angaben zur Wahlbeteiligung. Die Wahlen galten als Test für die Beziehungen des Kosovo zum serbischen Nachbarn und der EU. (cgs)

 

EU-Kommission im Verbotswahn

BRÜSSEL. Die EU hat ihre Mitgliedsstaaten aufgefordert, den Verbrauch von Plastiktüten zu verringern. „Wir treffen Maßnahmen, um ein sehr ernstes und gut sichtbares Umweltproblem zu lösen. Jedes Jahr landen in Europa mehr als acht Milliarden Plastiktüten auf dem Müll“, sagte Umweltkommissar Janez Potočnik. Konkret sprach sich die EU für zusätzliche Abgaben beim Kauf der Taschen aus. Auch ein Verbot sei möglich. Jährlich würden in der EU etwa 100 Milliarden Plastiktüten in Umlauf gebracht. Während in Finnland nur vier Taschen pro Person im Jahr verbraucht werden, sind es in Portugal über 450. Zuletzt sorgte die Kommission mit dem Verbot von energieintensiven Staubsaugern und der Kritik an vermeintlich Wasser verschwendenden WC-Spülungen für Aufsehen. (ho)

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