© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  46/13 / 08. November 2013

Aufgeschnappt
Gereiztes Ambiente
Matthias Bäkermann

Schalke – Dortmund, Rostock –St. Pauli, Celtic – Rangers? Alles Quatsch! Die Mutter aller Rivalitäten heißt Hannover 96 und Eintracht Braunschweig, deren Bundesliga-Derby diese Woche ansteht. Eine jahrhundertealte Konkurrenz, in der mal diese, mal jene Stadt in der Region den Ton angab, erlebte mit der Gründung Niedersachsens 1946 den letzten Höhepunkt. Seitdem muß die alte Welfenstadt an der Oker damit leben, aus Hannover regiert zu werden. Wenigstens gehörte man später zum Club der Bundesligagründer, was wiederum die Leinestädter verdroß.

In Hannover hat nun ein Verwaltungsmitarbeiter für Ärger gesorgt, als er in einem offiziellen Schreiben der Stadt an Polizei und die Organisatoren einer Demonstration den „Braunschweiger Platz“ neckisch als „Platz der verbotenen Stadt“ beschrieb. Dieser Behördenscherz verfing gar nicht bei den derzeit an Deeskalationsstrategien schraubenden Offiziellen in Politik und Sport. Hochgradig gereizt reagierte Hannovers Oberbürgermeister Stefan Schostok (SPD), der wegen des „völlig indiskutablen Fehlverhaltens“ umgehend disziplinarische Konsequenzen“ für den Missetäter ankündigte. „Das macht uns betroffen und ärgert uns sehr“, zürnte Schostok in einer amtlichen Erklärung des Rathauses.

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