© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  46/13 / 08. November 2013

Amerikanische Kritik an Deutschlands Exportstärke
Unverschämtheit
Klaus Peter Krause

Man muß es wirklich so deutlich sagen: Die Kritik des amerikanischen Finanzministeriums an Deutschlands Exportstärke ist nicht nur eine arrogante hegemoniale Unverschämtheit, sondern auch unglaublich töricht. Deutschland exportiert deshalb so viel, weil seine Produkte gut sind und verlangt werden. Sie zu kaufen, zwingt es niemanden. Und der deutsche Staat darf seine Unternehmen nicht zwingen, ihren Export zu drosseln.

Amerikas Finanzministerium sollte Henry Hazlitt lesen. Dieser amerikanische Ökonom hat das dazu Nötige so formuliert: „Auf lange Sicht müssen sich Im- und Exporte ausgleichen; beide Begriffe sind dabei sehr weit gefaßt und umfassen auch die ‘unsichtbaren’ Posten wie die Ausgaben der Touristen, Übersee-Frachtgebühren und alle anderen Positionen der ‘Zahlungsbilanz’. Die Exporte kommen für die Importe auf, und umgekehrt. Je größer unsere Exporte sind, desto mehr müssen wir importieren, wenn wir jemals erwarten, unser Geld zu sehen (...) Und wenn wir uns vornehmen, unsere Exporte zu steigern, bezwecken wir damit in Wahrheit auch, unsere Importe anzukurbeln.“ So ist es.

Der starke deutsche Export ist die Folge der Wettbewerbsfähigkeit deutscher Produkte. Wenn Deutschland seine Wettbewerbsfähigkeit aufgibt, gibt es sich selbst auf.

Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen