© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  45/13 / 01. November 2013

Meldungen

Lehrpläne sollen verstärkt Holocaust vermitteln

JERUSALEM. Der Vorsitzende der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder der Bundesrepublik Deutschland (KMK) Stephan Dorgerloh hat zusammen mit dem israelischen Bildungsminister Schai Piron und Avner Schalev, dem Vorsitzenden der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vaschem, am 23. Oktober eine gemeinsame Absichtserklärung unterzeichnet, der zufolge der historischen Vermittlung des Holocaust im bundesdeutschen Schulunterricht mehr Raum gegeben werden soll. Das soll in „einer altersangemessenen und wirksamen Weise im Rahmen von Bildungsinstitutionen in ganz Deutschland geschehen“, heißt es in dem Papier. Dorgerloh betonte, daß die KMK dieser Erklärung „eine hohe Bedeutung“ zumesse. Vor dem Hintergrund, daß es immer weniger Zeitzeugen gebe, müsse die Geschichte des Holocaust „weiter vertieft werden“, was sich in einer stärkeren Verankerung in den Lehrplänen aller Bundesländer ausdrücken werde. „Es bleibt unser tiefempfundenes Anliegen, das Andenken an die Schoah gerade auch bei jungen Menschen und künftigen Generationen zu bewahren“, bekräftigte der sachsen-anhaltinische SPD-Politiker. (bä)

www.kmk.org

 

Imperien: Wirtschaft und Waffentechnik wesentlich

WASHINGTON. Nach wie vor streiten Historiker darüber, welche Faktoren dafür verantwortlich waren, daß Imperien entstehen konnten. Deshalb hat ein Team britischer und amerikanischer Forscher unter der Leitung des Evolutionsbiologen Peter Turchin von der University of Connecticut mathematische Modelle entwickelt, die eine Computersimulation der historischen Vorgänge zwischen 1500 vor und 1500 n. Chr. erlauben. In deren Verlauf erwiesen sich immer wieder zwei Gegebenheiten als ausschlaggebend: der Stand der Waffentechnik sowie die Wirtschaftsweise von Völkern. Zumeist seien Imperien entstanden, wenn Nomaden mit Reiterarmeen oder Streitwagen auf benachbarte Agrarkulturen trafen (Online-Ausgabe der Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States, 9/2013). Das erklärt nun zwar nicht jede Reichsbildung im genannten Zeitraum – dennoch ist bemerkenswert, daß sich historische Entwicklungen tatsächlich mathematisch darstellen beziehungsweise untersuchen lassen. (wk)

www.pnas.org

 

Erste Sätze

Meine Großmutter Josefa starb einen Monat vor meiner Geburt.

Monika Maron: Flugasche. Roman. Frankfurt am Main, 1981

 

Historisches Kalenderblatt

2. November 1963: Als die US-Marionettenregierung Südvietnams unter Ngô Dinh Diêm wegen innenpolitischer Krisen Kontakt zu Ho Chi Minh in Nordvietnam aufnimmt, lassen die USA ihn plötzlich fallen. Diêm fällt darauf einem Militärputsch zum Opfer.

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