© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  43/13 / 18. Oktober 2013

Meldungen

Den Industriestandort in Schwierigkeiten gebracht

WIEN. Der Vorstandschef der österreichischen Verbund AG, Wolfgang Anzengruber, hat Deutschland aufgefordert, sich wieder seiner Tugenden zu besinnen: „Ingenieurkunst und Marktwirtschaft“. Das die Stromkosten treibende Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) zur Ökostromförderung verwundere ihn: „Ich frage mich immer: Wie kann man mit so viel Geld so wenig Strom erzeugen?“, meinte Anzengruber in der Wirtschaftswoche. Und nebenbei werde „ein Industriestandort in Schwierigkeiten gebracht und ein ganzer Sektor – die Energiewirtschaft – gegen die Wand gefahren“, kritisierte der Verbund-Chef, dessen halbstaatliches Unternehmen unter anderem 21 Kraftwerke in Bayern betreibt. Selbst Pumpspeicherwerke litten unter der Energiepolitik, obwohl sie die nötige Regelenergie zur Stabilisierung des Netzes liefern könnten: „Aber dafür reicht die Verbindung zum deutschen Markt nicht aus, weil innerdeutsche Transportnetze fehlen“, so Anzengruber. In Deutschland werde diskutiert, mit vielen Fördermilliarden neue Speicher zu bauen, „und in Österreich haben wir diese Speicher, aber sie können aufgrund der fehlenden Netze nicht ins System“. (fis)

www.verbund.com/cc/de

 

Ökostromumlage steigt auf 23,6 Milliarden Euro

Berlin. Die Zwangsumlage nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) steigt ab 2014 von 5,277 auf 6,240 Cent pro Kilowattstunde plus Mehrwertsteuer. Das teilten am Dienstag die vier Übertragungsnetzbetreiber 50 Hertz, Amprion, Tennet und Transnet BW mit. Die von Stromkunden zu zahlende jährliche Ökostromumlage klettert damit von 20,4 auf insgesamt 23,6 Milliarden Euro. Mit etwa 40 Prozent (9,6 Milliarden Euro) sind Photovoltaik-Betreiber der größte Subventionsempfänger. Auf Biomasse- und Windkraftanlagen entfallen jeweils 21 Prozent (4,9 Milliarden Euro). 17,6 Prozent resultieren aus Nachzahlungen und der Liquiditätsreserve. (fis)

www.eeg-kwk.net

Kommentar Seite 2

 

Zahl der Woche

Auf 3,1 Milliarden Euro summierte sich im ersten Halbjahr 2013 das Defizit der Sozialversicherungen. Trotz der um 0,2 Prozent auf 262,6 Milliarden Euro gestiegenen Einnahmen fehlten bei der Rente 1,4 Milliarden, bei der Arbeitslosenversicherung eine Milliarde und bei den Krankenkassen 900 Millionen. Die Pflege verbuchte 200 Millionen Überschuß. (Quelle: Statistisches Bundesamt)

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