© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  43/13 / 18. Oktober 2013

Meldungen

Wien: Islamistentreffen stößt auf heftige Kritik

WIEN. Sowohl die FPÖ als auch die Grünen haben ein Treffen radikaler Islamisten in Wien verurteilt. Man dürfe „Fanatikern keine Chance geben, unter dem Deckmantel einer Benefizveranstaltung oder der Religionsfreiheit Menschen zu radikalisieren und das Zusammenleben in Österreich zu vergiften“, erklärte die Menschenrechtssprecherin der Grünen, Alev Korun. „Selbstverständlich“ so Korun weiter, muß sich „unsere Demokratie gegen Haßprediger wehren.“ FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache kritisierte in diesem Kontext, daß die Salafisten – darunter fünf Prediger aus Deutschland – Geld für Terroranschläge in Syrien gesammelt und die Unterdrückung der Frau propagiert hätten. Wiens FPÖ-Vorsitzender Johann Gudenus fordert als Reaktion die „Aushebung aller ‘Salafisten-Nester’. Allein in Wien gebe es vier“. (ctw)

 

Aufbegehren gegen Ausländerpolitik

MOSKAU. Der Mord an einem Russen durch einen mutmaßlichen Kaukasier hat in Moskau zu einem Bürgeraufstand geführt, der in Gewalt umschlug. Am Sonntag nachmittag versammelten sich bis zu tausend Bürger in einem Neubauviertel im Süden der Metropole. Sie forderten die Aufklärung der Bluttat, schärfere Regeln für Einwanderung und die Schließung eines Gemüsegroßmarktes, in dem zahlreiche Einwanderer aus den möglichen Herkunftsländern des Täters arbeiten. Der friedliche Protest schlug mit der Erstürmung des Großmarktes in Gewalt um. Knapp 400 Personen wurden festgenommen. Für die Ergreifung des Mörders setzten die Behörden eine Belohnung von umgerechnet 23.000 Euro aus. DerAbgeordnete Michail Starschinow der Kreml-Partei Einiges Rußland verlangte eine Debatte darüber, wie „endlich Ordnung in die Migrationspolitik“ gebracht werden könne. (ru)

 

EU-Parlament verurteilt Christenverfolgung

STRASSBURG. Das EU-Parlament hat erstmals die Christenverfolgung verurteilt. In einer von allen Fraktionen außer der extremen Linken verabschiedeten Resolution wandten sich die Abgeordneten gegen Verbrechen an Christen in Syrien, Pakistan und dem Iran. Die Entschließung hob den Anschlag von Freischärlern der Al-Nusra-Front auf das syrische Dorf Maalula hervor, bei dem Dschihadisten Anfang September orthodoxe Kirchen verwüsteten, Menschen ermordeten und verschleppten. Der Angriff auf Maalula sei seit Beginn der Syrien-Krise der erste, der „spezifisch gegen eine angesehene christliche Gemeinschaft gerichtet“ war. Außerdem riefen die Parlamentarier Pakistans Regierung auf, das Blasphemie-Gesetz zu revidieren, das die Beleidigung des Islam mit der Todesstrafe bedroht. (ru)

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