© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  42/13 / 11. Oktober 2013

Haltungsnote
„Niemals vergessen“
Bernd Rademacher

Der Rock-Musiker Sting („I’m an Englishman in New York“) gab unlängst der Welt am Sonntag ein bemerkenswertes Interview. Der Sänger der legendären Formation „The Police“ beantwortete Fragen nach seinem Verhältnis zu Deutschland.

Sting gab an, er habe eine besondere Beziehung zu Berlin und Dresden. Vor dem Mauerfall sei er oft in Ost-Berlin herumspaziert. Der sozialistische Ostteil Berlins habe ihn an seine Heimatstadt Newcastle upon Tyne nach dem Niedergang der Schiffsbauindustrie erinnert – beide seien gleichermaßen grau gewesen.

Doch vor allem Dresden fühle der 62jährige Engländer sich verbunden. Er bekundete: „Was britische Bomber dieser Stadt und ihren Bewohnern angetan haben, darf niemals vergessen werden!“ Die Empathie macht den Mann sympathisch, und die offenbaren Geschichtskenntnisse sind leider auch unter Hiesigen beileibe nicht selbstverständlich.

Mitgefühl hatte Sting schon in dem Anti-Kriegs-Song „Russians“ von 1985 gezeigt, der sich ewig in den Hitparaden hielt. In dem Gespräch setzte der viel gereiste Sänger hinzu, er sei tief beeindruckt, wie wundervoll die Dresdner ihre Stadt wiederaufgebaut hätten. Seine Gastgeber werden ihm gnädig die Prager Straße erspart haben...

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