© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  42/13 / 11. Oktober 2013

Meldungen

Wachablösung in Preußen-Museum

WUSTRAU. Der Gründer des mit privaten Mitteln errichteten und 2007 in eine Stiftung umgewandelten Brandenburg-Preußen- Museums in Wustrau, Ehrhardt Bödecker (88) hat die Leitung der Stiftung an seinen Sohn Andreas Bödecker übergeben. Der 55jährige war wie sein Vater früher als Privatbankier tätig und arbeitet heute als Rechtsanwalt. „Ich bin kein Fan von Marschmusik und Pickelhauben“, sagt Andreas Bödecker zu seiner neuen Aufgabe. „Mich beeindruckt der etwas fleckige alte Rock, in dem Friedrich der Große Tag für Tag das Land regiert hat. Mich beeindrucken die zivilen Leistungen Preußens, seine Rechtsstaatlichkeit, seine unbestechliche und sparsame Verwaltung und die umfassende Glaubens- und Gewissensfreiheit.“ Preußen habe dadurch viel zu einem friedlichen Miteinander von Menschen unterschiedlichster Kulturen und Glaubensüberzeugungen beigetragen. In den 13 Jahren seines Bestehens haben über 150.000 Besucher das Geschichtsmuseum besucht. Die dort gezeigte Dauerausstellung bietet einen Überblick über die Geschichte Brandenburgs und Preußens von 1415 bis zum Ersten Weltkrieg. Schule, Wissenschaft, Wirtschaft und Verwaltung bilden die Schwerpunkte. (tha)

www.brandenburg-preussen-museum.de

 

Berlins Komische Oper ist „Opernhaus des Jahres“

BERLIN. Die Komische Oper Berlin ist in der ersten Spielzeit unter ihrem neuen Intendanten und Chefregisseur Barrie Kosky zum „Opernhaus des Jahres“ gekürt worden. Das hat eine Umfrage der Zeitschrift Opernwelt unter fünfzig Musikkritikern aus Europa und den USA ergeben, die vergangene Woche veröffentlicht wurde. Auf dem zweiten Platz landete das Nationaltheater in Mannheim. Die Aufführung des Jahres hat die Regisseurin des Jahres inszeniert. Tatjana Gürbacas „Parsifal“ an der Vlaamse Opera in Antwerpen/Gent besticht laut Opernwelt durch „beharrliche Konzentration auf die gedankliche Substanz des Stücks, was die Musik engstens einbezieht“. Zum Orchester des Jahres wurde die Staatskapelle Dresden unter ihrem neuen Dirigenten Christian Thielemann gewählt. Am meisten geärgert haben sich die fünfzig Musikkritiker über den „fahrlässigen“ Umgang mit NS-Symbolen auf Opernbühnen. Zunehmend tauchten wieder Braunhemden, Hakenkreuzbinden und Gaskammern in Inszenierungen auf. „Meist geht die Ausstellung des Bösen auf der Opernbühne jedoch schief und wird zur Banalität des Blöden“, heißt es in der Opernwelt. Als Beispiel wird Burkhard C. Kosminskis „Tannhäuser“-Inszenierung in Düsseldorf genannt, die „erst von den Verantwortlichen gebilligt und umgesetzt, nach Publikumsprotesten dann aber eiligst entsorgt“ wurde. (tha)

www.opernwelt.de

Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen