© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  42/13 / 11. Oktober 2013

Frisch gepreßt

Homo-Lobby. Alles begann mit Adam und Adam und mit einem Existenzgründerzuschuß vom Familienministerium. So zumindest versuchen es uns Apologeten der Homosexuellen-Lobby weiszumachen, die die gleichgeschlechtliche Liebe als neue und unbedingt zu fördernde Lebensform predigen. Launig, aber dennoch bissig, kurzweilig, jedoch immer tiefgründig, rechnet Gender-Kritiker Bernhard Lassahn anhand eines Briefes, mit dem im Mai zahlreiche Literaturgrößen wie Günter Grass oder Martin Walser vom Bundestag die Einführung der Homo-Ehe forderten, mit den sprachlichen Irrlichtern der Schwulen-Lobby ab. Lassahn spricht Klartext: Es ist der Größenwahn einer Bewegung, die sich als Herren der Zukunft, als Schöpfer einer neuen Menschheit versteht. Dies versucht die Homo-Lobby im vorpolitischen Raum nicht einmal nur mit sprachlichen Neologismen zu kaschieren, sondern mit bewußt vage gehaltenen und gleichzeitig emotional aufgeladenen Slogans wie „Familie und Ehe ist, wo Liebe wohnt“. Auf der Strecke bleiben die Kinder: Sie werden, so Lassahn, um ihre Identität betrogen. Und das alles nur im Interesse rein sexueller Vorlieben von Erwachsenen. (tb)

Bernhard Lassahn: Die Ehe stirbt an vergiftetem Obstsalat, und die Kinder bringt der Klapperstorch. Manuscriptum Verlag, Waltrop 2013, broschiert, 41 Seiten, 5 Euro

 

Gabriele Pauli. Sie war die jüngste Landrätin Deutschlands, Vorstandsmitglied der CSU, eine Provinzpolitikerin mit Ambitionen. Bundesweite Bekanntheit erlangte sie 2006 im Zuge einer innerparteilichen Bespitzelungsaffäre, die zum Sturz Edmund Stoibers führte. Pauli galt als „Königsmörderin“, sie trat aus der Partei aus, schloß sich vorübergehend den Freien Wählern an, für die sie von 2008 bis 2013 im Landtag saß, zuletzt als fraktionslose Abgeordnete. Nun hat Gabriele Pauli ihre Geschichte aufgeschrieben und noch einmal ihre politischen Vorstellungen dargelegt. Sie erzählt flott, stellenweise pathetisch, zuweilen naiv. Ihre „Visionen einer besseren Welt“ gleichen einem Gemischtwarenladen. Neben einer Reihe bedenkenswerter Reformvorschläge finden sich darin auch alle möglichen Quoten (Frauen, Jugend- und Beamtenquoten in Parlamenten), ein bedingungsloses Grundeinkommen, die Abschaffung des Zölibats und der Beichte in der katholischen Kirche, das Adoptionsrecht für schwule Paare und die Begrenzung der Ehe auf sieben Jahre. (tha)

Gabriele Pauli: Die rote Rebellin. Fortschritt braucht Provokation. Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh, 2013, gebunden, 256 Seiten, 19,99 Euro

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