© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  40/13 / 27. September 2013

Meldungen

„Wir sind in der EU noch viel zu nationalstaatlich“

BRÜSSEL. Sieben Arbeitgeberverbände aus sechs EU-Ländern haben in einer gemeinsamen Resolution eine „ehrgeizige Politik zur Sicherung des Euro“ verlangt. „Der Euro macht uns stärker. Wir profitieren insbesondere von einer weltweit stabilen Währung, Einkaufs- und Verkaufspreisen ohne Wechselkursrisiko, vereinfachter und kosteneffizienter Zahlungsabwicklung sowie transparenten Preisen“, heißt es in dem von den deutschen Verbänden BDI und BDA, der spanischen CEOE, der italienischen Confindustria, der Vereinigung der Österreichischen Industrie (IV), der französischen Medef und der niederländischen VNO-NCW unterzeichneten Papier. „Wir fordern die Staats- und Regierungschefs auf, die Europäische Wirtschafts- und Währungsunion schneller zu vollenden“, heißt es weiter. IV-Vize Christian Pochtler erklärte, es gebe keine Euro-, sondern eine Finanzkrise der Staaten. Der Euro sei ein gutes Mittel, um in den EU-Südländern „eine gewisse Disziplin einzuführen“, sagte der Chef der Pochtler Industrie Holding im Deutschlandradio. „Wir sind in der EU noch viel zu nationalstaatlich“, der Euro-Raum brauche eine Fiskal- und eine Bankenunion. „Wir können die jetzige Krise nur überwinden, wenn wir national fiskalpolitisch-konservativ sind und gleichzeitig mehr an Europa abgeben“, so Pochtler. (fis)

 

Shareholder Value hat viel kaputtgemacht

BERLIN. Der Mitgründer des Internet-Wertpapierhändlers Consors, Karl Matthäus Schmidt, hat die Rückkehr zum klassischen Kreditgeschäft für die Realwirtschaft und eine Beratung im Sinne der Kunden angemahnt. „Früher war der Banker ein ehrbarer Kaufmann, der die Interessen seiner Kunden verfolgt hat. Der Shareholder-Value-Gedanke hat dann viel kaputtgemacht“, erklärte der jetzige Chef der Quirin Bank im Magazin Berliner Wirtschaft. Mit „spekulativen Geldgeschäften in der Finanzsphäre“ sei allerdings mehr Geld zu verdienen. Bankenregulierung helfe nur bedingt. Die Verbraucher müßten sich daher „genau überlegen, welchen Instituten sie ihr Geld anvertrauen“. (fis)

 

Zahl der Woche

742.199 Beschäftigte zählte voriges Jahr die deutsche Automobilindustrie. Das waren 40.614 (5,9 Prozent) mehr als 2010. Mit 357 Milliarden Euro weltweitem Umsatz war es der stärkste Industriezweig Deutschlands. Im Vorkrisenjahr 2008 gab es 749.098 Mitarbeiter.

(Quelle: Statistisches Bundesamt)

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