© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  37/13 / 06. September 2013

Meldungen

Die Euro-Bombe wird jetzt in Berlin entschärft

BERLIN. Analysen zu den Ursachen und Kosten der Euro-Krise gibt es viele, Gegenkonzepte zur „alternativlosen“ Euro-Rettungspolitik sind rar. Wilhelm Hankel, einer der renommiertesten Währungsökonomen, präsentiert in seinem neuen Buch „Die Euro-Bombe wird entschärft“ einen solchen Ausweg: In den Euro-Staaten werden wieder nationale Währungen eingeführt – der Euro bleibt aber als Parallelwährung weiter bestehen. Wie das praktisch umgesetzt werden kann, erläutert der frühere Chef der Abteilung „Geld und Kredit“ im Wirtschaftsministerium kommenden Montag ab 19 Uhr in der Berliner Bibliothek des Konservatismus, unweit vom Bahnhof Zoo, in der Fasanenstraße 4. Eintritt 7 Euro, ermäßigt 5 Euro. (fis)

www.fkbf.de

 

Schuldenschnitt trifft deutsche Steuerzahler

BONN. Der Geldtheoretiker Manfred Neumann hat die von der Europäischen Zentralbank (EZB) betriebene Staatsfinanzierung der Euro-Krisenländer scharf kritisiert. „Die EZB muß gestoppt werden, und ich hoffe, daß das deutsche Verfassungsgericht hier einen Punkt setzen wird“, erklärte der frühere Direktor des Instituts für Internationale Wirtschaftspolitik und Doktorvater von Bundesbankpräsident Jens Weidmann in der Wiener Presse. „Verlassen wird Deutschland den Euro nie, weil wir dieses Europa wollen“, prognostizierte Neumann. „Aber man muß härter miteinander umgehen und sagen: Wir zahlen nicht. Formal ist das möglich.“ Griechenland hätte den Euro längst verlassen sollen: „Der Schuldenschnitt wird 2014 kommen. Diesmal trifft es direkt die Staaten und so die Steuerzahler.“ Problematisch seien auch Portugal und Spanien. Irland sei weiter hoch verschuldet. Die EZB habe die Rettung der irischen Privatbanken finanziert. Das sei „eigentlich Mißbrauch“. (fis)

www.iiw.uni-bonn.de

 

Zahl der Woche

Mit einer auf 81,9 Prozent gestiegenen Staatsschuldenquote liegt Deutschland unter dem Schnitt der Euro-Zone von 90,6 Prozent. Spitzenreiter ist Griechenland (156,9), es folgen Italien (127), Portugal (123,6), Irland (117,6), Belgien (99,6), Frankreich (90,2) und Zypern (85,8). (Quelle: Eurostat)

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