© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  37/13 / 06. September 2013

Meldungen

Kairo: Islamistischer Sender geschlossen

KAIRO. Die ägyptische Justiz hat einem Bericht von Daily News Egypt zufolge dem islamistischen Fernsehsender al-Hafez die Betriebslizenz entzogen. Der Sender habe zum Haß gegen koptische Christen angestiftet sowie die „nationale Einheit zu untergraben“ versucht, urteilte ein Verwaltungsgericht in Kairo. Gegen das Urteil ist keine Berufung zugelassen. Al-Hafez war zusammen mit anderen islamistischen Sendern schon einmal kurz nach Absetzung des islamistischen Präsidenten Mohammed Mursi Anfang Juli abgeschaltet worden. Kopten und liberale Politiker hatten der TV-Station und dessen Moderatoren immer wieder christenfeindliche Hetze vorgeworfen. Die moslemische Gewalt gegen Kopten war in den vergangenen Wochen eskaliert. Allein im August brannten fanatische Moslems Hunderte Kirchen, Klöster und christliche Buchläden nieder und verbrannten Bibeln. (cr)

 

Mehr Finanzmittel gegen Fremdenfeindlichkeit

STOCKHOLM. Schwedens Regierung wird die Mittel zur Bekämpfung von „Fremdenfeindlichkeit und Intoleranz“ erhöhen. Darauf hätten sich die vier Koalitionsparteien in den Verhandlungen zum künftigen Haushalt geeinigt, sagte Integrationsminister Erik Ullenhag im Rundfunk. Nach Meldung von Radio Schweden sollen in den nächsten vier Jahren dafür weitere 2,3 Millionen Euro bewilligt werden, über die bereits abgestimmten 4,6 Millionen hinaus. Habe man in der Vergangenheit insbesondere den Antisemitismus zurückdrängen wollen, so genieße die Bekämpfung von Islamfeindlichkeit nun Priorität. „Ebenso wie viele andere Länder haben wir hier allzu viele Menschen, die allzu viele Vorurteile gegenüber dem Islam haben.“ Die „Kenntnisse zu erweitern und entsprechende Diskussionen zu führen“, sei für die kommenden Jahre von „besonderer Wichtigkeit“, sagte Ullenhag. (cr)

 

Illegale Migranten: Rom will mehr Solidarität

ROM. Italiens Ministerpräsident Enrico Letta hat die fehlende EU-Strategie im Umgang mit illegalen Migranten aus Syrien und anderen Krisenländern kritisiert. Und ein Ende des Dramas sei nicht abzusehen, sagte er jetzt anläßlich eines Treffens in Slowenien. Die EU habe nach wie vor kein Konzept. Täglich fange Italiens Küstenwache Boote mit jeweils 200 bis 300 Personen ab. Kritikern zufolge hat Italiens neue Integrationsministerin Cecile Kyenge mit ihren Versprechungen den Strom nach Italien noch verstärkt. Seit Amtritt fordert sie eine liberalere Flüchtlingspolitik „ohne ideologische Brille“ und verlangt, daß jeder, der in Italien geboren werde, automatisch Italiener sein müsse. Die Zahl schwangerer Frauen in den Booten hat sich seitdem vervielfacht. (pba)

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