© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  36/13 / 30. August 2013

Meldungen

„Blauer Engel“ schützt vor geplanter Obsoleszenz

DESSAU. Als Reaktion auf Berichte über die vorsätzlich erzeugte vorzeitige Alterung von Elektronikprodukten („Geplante Obsoleszenz“, JF 36/12) hat das Umweltbundesamt (UBA) das Öko-Institut und die Universität Bonn mit einer Studie beauftragt. „Bei der Obsoleszenz gibt es viele Spielarten: geplant, psychologisch und technisch. Fakt ist: Der vorzeitige Verschleiß von Produkten, egal wie er zustande kommt, wirkt sich negativ auf unseren Ressourcenverbrauch aus“, erklärte UBA-Präsident Jochen Flasbarth. Die Ursachen seien vielfätig. So könnten die Kondensatoren in PCs oder Fernsehern unterdimensioniert oder die Zahnräder in Mixern oder Lager in Waschmaschinen zu wenig belastbar sein. Das Umweltzeichen „Blauer Engel“ gebe Verbrauchern schon jetzt einen Hinweis auf langlebige und reparaturfreundliche Produkte. (fis)

blauer-engel.de/de/verbraucher/

 

Eidechsen: Profiteure ökologischen Bauens

STUTTGART. Der Feldhamster ist Symboltier der „ökologische Baubegleitung“. Zu Unrecht, denn dieser Nager ist inzwischen so selten, daß er Straßen- und Brückenplanungen kaum behindert. Anders steht es mit der Zauneidechse (Lacerta agilis), die zu den häufiger betroffenen Arten zählt und damit oft vom strengen Schutzregime des Paragraphen 44 Bundesnaturschutzgesetz profitiert. Wie das praktisch geht, schildern Hamburger Biologen aufgrund ihrer Erfahrungen mit der Eidechsenrettung beim Bau von drei großen Solarkraftwerken in Brandenburg zwischen 2011 und 2013 (Naturschutz und Landschaftsplanung, 8/13). Zur Vermeidung von Tötungen und Verletzungen habe sich ein Mix aus Vergrämung qua Ausräumung natürlicher Verstecke und Handfang bewährt. (ft)

www.nul-online.de

 

Kampfmittelräumung verzögert Windparks

BREMERHAVEN. Anders als von der Boulevardpresse behauptet, können versenkte Kampfmittel aus den Weltkriegen den Ausbau von Offshore-Windparks weder gefährden noch verhindern. Mit Verzögerungen und vom Stromkunden zu zahlenden Verteuerungen ist aber zu rechnen. So muß der Netzbetreiber Tennet den Anschluß des vor Ostfriesland angelegten Windparks „Riffgat“ auf 2014 verschieben, weil dort 28 Tonnen Munition den Meeresboden bedeckten. Auch WindMW in Bremerhaven und RWE Innogy investierten nahe Helgoland bislang 17,5 Millionen Euro für die Kampfmittelräumung bei ihren Parks „Nordsee Ost“ und „Meerwind“, deren Inbetriebnahme sich bis 2015 verzögert. Trotz vorsorglicher Bodenuntersuchungen sei das ganze Ausmaß erst zu Baubeginn voll offenbar geworden. (ck)

offshorewindenergy.wordpress.com

 

Erkenntnis

„Wir beobachten heute, daß etwa die Hälfte unserer fossilen Emissionen an CO2 in der Atmosphäre verbleibt und die andere Hälfte von den Wäldern und von den Ozeanen uns zum Glück wieder abgenommen wird.“

Stefan Rahmstorf, Physikprofessor und Klimatologe am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung

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