© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  36/13 / 30. August 2013

Meldungen

Westerwelle warnt vor Antiamerikanismus

Berlin. In der Affäre um die mögliche Ausspähung deutscher Internet- und Telefonverbindungen durch den amerikanischen Geheimdienst NSA hat Außenminister Guido Westerwelle (FDP) vor „antiamerikanischen Reflexen“ gewarnt (Kommentar Seite 2). Die Vereinigten Staaten blieben für Deutschland der wichtigste strategische Partner außerhalb Europas, sagte Westerwelle am Montag auf einer Konferenz der deutschen Botschafter im Auswärtigen Amt. „Ich finde es nicht in Ordnung, daß einige Diskussionen so geführt werden – erkennbar auch aus anderen Motiven –, daß sich antiamerikanische Tendenzen und Reflexe wieder offen zeigen“, beklagte der Außenminister. Amerika sei eine parlamentarische Demokratie mit einem unabhängigen Justizsystem. Das ändere allerdings nichts daran, daß es „ernste Gespräche“ mit den Vereinigten Staaten wegen der Spähaffäre gebe. (krk)

 

Kriminologe: Deutsche für Gewalt verantwortlich

Hannover. Der Kriminologe Christian Pfeiffer macht eine integrationsfeindliche Haltung der Deutschen für Gewalt von Ausländern verantwortlich. Zwar stünden auch Einwanderer in der Pflicht, sagte er dem Focus, doch „das Entscheidende ist die gesellschaftliche Integration“. Allgemein sinke die Gewaltrate mit steigender Bildung, fand der Leiter des Kriminologischen Institutes Niedersachsen heraus. Daher müsse mehr in die Bildung ausländischer Jugendlicher investiert werden. Auch seien Einwanderer aus islamischen Ländern mit Vorurteilen der Deutschen konfrontiert. „Muslimische Gruppen tun sich auch deshalb besonders schwer, weil die Ablehnung besonders hoch ist“, sagte Pfeiffer. Zwar haben alle Menschen Vorurteile, „aber bei den Türken wird besonders deutlich, wie enttäuscht sie sind“. (FA)

 

Pädo-Skandal: Verlag widerspricht Volker Beck

Berlin. In der Diskussion um den Aufsatz des Grünen-Politikers Volker Beck in dem Buch „Der pädosexuelle Komplex“ hat der Foerster-Verlag Becks Darstellung widersprochen, die Grünen hätten eine Neuauflage des Werks verhindert. Auf seiner Internetseite schrieb der Parlamentarische Geschäftsführer der Grünen-Fraktion: „Der damalige Abdruck war nicht autorisiert und im Sinn durch eine freie Redigierung vom Herausgeber verfälscht. Nach meiner Erinnerung ist das Justitiariat der Grünen-Fraktion damals gegen Verlag und/oder Herausgeber vorgegangen: Eine Durchsetzung der Nichtverbreitung war wohl nicht erreichbar, aber eine Neuauflage des Werkes mit diesem Artikel wurde untersagt.“ Der Geschäftsführer des Verlags, Joachim Köhler, sagte der JUNGEN FREIHEIT, er könne sich an keine juristische Auseinandersetzung mit der Grünen-Fraktion erinnern. „Außerdem war gar keine Neuauflage des Buchs geplant.“ (krk)

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