© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  35/13 / 23. August 2013

Meldungen

Schadensersatz: Sarrazin erfolgreich gegen „taz“

Berlin. Die taz muß Thilo Sarrazin eine Entschädigung in Höhe von 20.000 Euro zahlen. Das Berliner Landgericht entschied vorigen Donnerstag, daß das linke Blatt im November 2012 in einer Kolumne die Persönlichkeitsrechte des ehemaligen Berliner Finanzsenators verletzt hatte. taz-Redakteur Deniz Yücel hatte damals in Anspielung auf die kurdischstämmige Journalistin Mely Kiyak geschrieben, man könne den „leider erfolgreichen Buchautor Thilo S.“ durchaus „eine lispelnde, stotternde, zuckende Menschenkarikatur nennen“, auch wenn man wisse, daß dieser infolge eines Schlaganfalls derart verunstaltet worden sei. Und man könne ihm nur wünschen, „der nächste Schlaganfall möge sein Werk gründlicher verrichten“. (krk)

 

WDR: Mißbrauchsskandal an Odenwaldschule als Film

Köln. Die Dreharbeiten für den WDR-Spielfilm „Die Auserwählten“ haben begonnen. Der Fernsehfilm widmet sich dem Thema sexueller Übergriffe von Lehrern auf Schüler an der „reformpädagogischen“ Odenwaldschule in den 70er und 80er Jahren. Wie der Sender mitteilt, handele es sich um den „ersten Fernsehfilm, der die erschreckende Systematik des Mißbrauchs an der damaligen Odenwaldschule fiktional darstellt.“ Die Hauptrollen spielen Ulrich Tukur („Rommel“) und Julia Jentsch („Sophie Scholl“). Geplanter Ausstrahlungstermin ist 2014. (rg)

 

Google: G-Mail-Kunden ohne Recht auf Privatheit

Palo Alto. Amerikanische Bürgerrechtler erheben schwere Vorwürfe gegen Google. Die Internetsuchmaschine hatte in einem Gerichtsverfahren mitgeteilt, daß die Kunden des Google-E-Mail-Dienstes G-Mail kein Recht auf Privatheit besitzen. Wörtlich heißt es in dem Schriftsatz des Marktführers: „In der Tat hat eine Person, die freiwillig Informationen an Dritte weiterreicht, keinen berechtigten Anspruch auf Privatheit.“ John Simpson, der Sprecher einer Verbraucherschutzinitiative, kritisierte: „Endlich hat Google zugegeben, daß es Privatheit nicht akzeptiert.“ G-Mail ist ein kostenfreier E-Mail-Dienst von Google. Dieser liest die Nachrichten seiner Kunden mit, um den Inhalt – beispielsweise durch personifizierte Anzeigen – ökonomisch verwerten zu können. (rg)

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