© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  35/13 / 23. August 2013

Meldungen

Initiative will Rücknahme des EKD-Familienpapiers

ACHERN. Mit einer Unterschriftenaktion will der badische Pfarrer Hans-Gerd Krabbe (Achern/Ortenaukreis) erreichen, daß die EKD ihr umstrittenes Familienpapier zurücknimmt. In der „Orientierungshilfe“ rückt ihr Leitungsgremium – der Rat – von der traditionellen Ehe als alleiniger Norm ab und vertritt ein erweitertes Familienbild, das etwa auch gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften einschließt (JF berichtete mehrfach). Laut Krabbe brüskiert das Papier bibeltreue Christen und befremdet kirchenferne Menschen erheblich. Die Initiativgruppe um Pfarrer Krabbe erwartet, daß die Orientierungshilfe mittelfristig durch eine neue Erklärung ersetzt wird. Sie solle die Kontinuität mit der biblisch-reformatorischen Theologie wahren und vom unaufgebbaren Leitbild von Ehe und Familie im herkömmlichen Sinne wertschätzend ausgehen, heißt es am Ende eines Katalogs von zehn Fragen an den EKD-Ratsvorsitzenden, Nikolaus Schneider. Wie Krabbe der Evangelischen Nachrichtenagentur idea mitteilte, haben sich innerhalb von vier Tagen 33 Vertreter von Kirche, Politik und Wirtschaft mit der Initiative solidarisiert, darunter Albrecht Fürst zu Castell-Castell, der Bonner Theologe Ulrich Eibach und der frühere Plauener Superintendent und ehemalige Vizepräses der EKD-Synode, Thomas Küttler. (idea)

 

Petra Morsbach erhält Jean-Paul-Preis 2013

MÜNCHEN. Die Schriftstellerin Petra Morsbach (57) erhält in diesem Jahr den Jean-Paul-Preis des Freistaats Bayern. Mit der Auszeichnung wird alle zwei Jahre das literarische Gesamtwerk eines deutschsprachigen Autors gewürdigt. „Mit Petra Morsbach wird eine herausragende wie unprätentiöse Erzählerin ausgezeichnet, die mit scharfem Blick unsere Gegenwart erkundet und dabei der Suche nach Wahrheit verpflichtet ist“, erklärte der bayerische Kunstminister Wolfgang Heubisch (FDP). Morsbach debütierte 1985 mit dem Roman „Plötzlich ist es Abend“, zuletzt erschien von ihr dieses Jahr „Dichterliebe“, ein Wende- und Künstlerroman. „Die unbedingte Wahrheit (und Wahrhaftigkeit) des Erzählens (und des Erzählten) sind für Morsbach die zentrale poetologische Kategorie. Das manifestiert sich auch in ihrer scheinbar beiläufigen, oft lakonischen Sprache“, heißt es in der Begründung der Jury. Der mit 15.000 Euro dotierte Preis soll ihr am 23. Oktober in der Münchner Residenz verliehen werden. Als Laudator ist der Büchner-Preisträger Martin Mosebach vorgesehen. Zuletzt erhielten Brigitte Kronauer und Eckhard Henscheid die Auszeichnung. (tha)

 

Neues Ordensritter-Museum in Masuren

BERLIN. Ein neues Ordensrittermuseum hat jetzt in Masuren seine Pforten für Besucher geöffnet. Das im Rathaus von Soldau (Działdowo) im Südwesten der Woiwodschaft Ermland-Masuren untergebrachte Museum erstreckt sich über fünf Räume im Obergeschoß des Gebäudes. Wie das Baltikum-Blatt berichtet, thematisiert die dort gezeigte Ausstellung Gründung, Expansion, Alltag und Schlachten des Ordensstaates, darunter die historische Schlacht gegen das polnisch-litauische Heer bei Tannenberg am 15. Juli 1410. Mit der Niederlage der Ordensritter wurde der Untergang ihres Staates eingeleitet. Im fünften Raum sind vor allem audiovisuelle Darstellungen zu erleben. Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag von 10 bis 16 Uhr, samstags bis 14 Uhr. (tha)

 

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Filmmuseum under construction

Unter dieser Bezeichnung wird das Filmmuseum Potsdam mitsamt Kino im ehemaligen königlichen Marstall derzeit saniert und umgebaut

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