© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  35/13 / 23. August 2013

Meldungen

Mummenschanz mit moslemischem Schleier

STOCKHOLM. Zahlreiche schwedische Frauen, darunter auch Parlamentsabgeordnete wie die Grünen-Chefin Åsa Romson, haben sich am Montag öffentlich mit dem moslemischen Schleier bekleidet gezeigt. Auf Facebook erschienen im Rahmen der Aktion auch Bilder von Männern mit Schleier. Auslöser für den Mummenschanz war ein mutmaßlich ausländerfeindlicher Übergriff in Stockholm am Samstag davor. Ein Mann soll nach Polizeiangaben eine schwangere Mohammedanerin angegriffen, verletzt und dabei gerufen haben, daß solche wie sie nicht nach Schweden gehörten. Mit der Geste wolle man auf Schikanen aufmerksam machen, mit denen sich kopftuchtragende Frauen in Schweden angeblich konfrontiert sähen, erklärten die Initiatoren von der Twitter-Gruppe „Hijabuppropet“ („Hidschab-Aufschrei“). (ru)

 

Bulgarien wird Zielland illegaler EU-Einwanderer

SOFIA. Nach Angaben von Radio Bulgarien hat sich die Zahl der Asylbewerber seit Jahresbeginn im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt. Die Aufnahmestellen seien voll ausgelastet. Die Regierung erwäge den Bau eines neuen Aufnahmezentrums. Bisher verfügt der Balkanstaat mit einer langen EU-Außengrenze über drei solche Stellen. Derzeit belaufe sich die Zahl der Flüchtlinge aus Syrien auf 740. Bulgarien sieht sich einem ungeheuren Ansturm von illegalen Einwanderern ausgesetzt. Fast täglich werden Personen bei dem Versuch, den türkisch-bulgarischen Grenzabschnitt zu überwinden, aufgegriffen. Die meisten stammten aus Algerien, Nigeria, Eritrea, Mali, Ghana und dem Iran. Vergangene Woche traf Außenminister Kristian Wigenin mit dem Vertreter des UN-Flüchtlingskommissariats für Bulgarien, Roland Veil, zusammen. Dabei wurde die Aufnahmefähigkeit des Landes für Flüchtlinge erörtert. (ru)

 

Japanische Regierung gedenkt der Kriegstoten

TOKIO. Eine Delegation japanischer Kabinettsmitglieder hat vorigen Donnerstag den Yasukuni-Jinja in Tokio besucht und damit an die Kapitulationserklärung vor 68 Jahren erinnert. In dem 1869 errichteten „Schrein des friedlichen Landes“ werden die seither 2,5 Millionen japanischen Gefallenen geehrt. Da dort auch der in den alliierten Nachkriegsprozessen 1946/48 zum Tode verurteilten Japaner gedacht wird, löste der Besuch im Ausland wieder scharfe Proteste aus. Dies sei eine „rücksichtslose Verletzung des chinesischen Volkes“, erklärte Chinas Vizeaußenminister Liu Zhenmin. Die südkoreanische Präsidentin Park Geun-hye forderte Japan auf, sich mit der eigenen Geschichte auseinanderzusetzen. Andernfalls könne es kein Vertrauen geben. (fis)

www.yasukuni.or.jp

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