© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  35/13 / 23. August 2013

Zitate

„Es ist auch keineswegs so, daß man nichts bewegen könnte. Dieses Ohnmachtsgefühl, das man manchmal in der Demokratie ja durchaus hat, habe ich jetzt überhaupt nicht mehr. Verfassungsbeschwerden können durchaus zum Erfolg führen.“

Andreas Dresen, Regisseur und Laienrichter beim Brandenburgischen Verfassungsgericht, in der „Berliner Morgenpost“ vom 16. August 2013

 

 

„Ich will eine Partei von frei denkenden Mitgliedern leiten und stehe lieber ehrlichen Exzentrikern als einer Bande grauer, verlogener Leute vor.“

Nigel Farage, Ukip-Vorsitzender, im „Cicero“, Ausgabe August 2013

 

 

„Es ist bemerkenswert, wie es der Bundeskanzlerin Merkel gelingt, die Euro-Krise vor der Wahl von der Agenda zu nehmen – und alle machen mit, obwohl jedem klar ist, daß nach der Wahl die Rechnung präsentiert wird. Sogar die volkswirtschaftliche Entwicklung spielt Wahlhelfer. Wie bestellt verkündet Europas Statistikbehörde, daß die Eurozone die Rezession überwunden hat. Das ist Wasser auf die Mühlen der politischen Schönredner: Seht her, die Krise liegt hinter uns. Schön wär’s.“

Holger Steltzner, Mitherausgeber, in der „FAZ“ vom 17. August 2013

 

 

„Wir leben in einer Republik, in der einige Herrschaften vorschreiben möchten, wie man sein Leben optimal gestaltet. Das möchte ich aber immer noch selbst entscheiden. (...) Wenn ich mir das alles vor Augen führe, dann leben wir nicht in einer freiheitlichen Republik, sondern in einer Republik, die unter Gesinnungsterror leidet. Die Gesinnung der Menschen, die meinen zu wissen, wie man gut und gesund lebt, wird zum Maß aller Dinge erhoben. Gleichzeitig wird ausgeschlossen, daß sich diese Menschen irren können.“

Herbert Napp, Bürgermeister von Neuss, in der „Welt am Sonntag“ vom 18. August 2013

 

 

„Warum konnten sich die Westdeutschen eigentlich kopfschüttelnd über die legendäre ‘geflügelte Jahresendfigur’ amüsieren, in die DDR-Ideologen den Weihnachtsengel umgetauft hatten, wenn im Westen jetzt ernsthaft diskutiert wird, ob man um der Gleichheit gleichgeschlechtlicher Paare willen, Vater und Mutter nicht durch Elter 1 und Elter 2 ersetzen sollte? (...) Solcherart Gedanken mache ich mir, wenn ich morgens die Zeitung lese und dann nicht mehr weiß, ob ich verrückt bin oder die anderen.“

Monika Maron, Schriftstellerin, im „Spiegel“ vom 19. August 2013

 

 

„Wenn Sie einen Frosch in kochend heißes Wasser werfen, dann springt er sofort wieder heraus. Wenn Sie diesen Frosch aber in ein Wasser geben, das allmählich erhitzt wird, dann paßt er sich seiner Temperatur an. Und wenn es kocht, kann er nicht mehr heraus, dann verkocht er einfach. (...) Wenn Sie vor drei Jahren gesagt hätten, was an Belastungen auf Deutschland zukommt, wäre die Hölle los gewesen. Jetzt haben sich alle langsam daran gewöhnt und glauben, es sei ja noch gar nichts passiert. Und bald ist es zu spät zum Herausspringen; dann sind wir mittendrin im Schuldensumpf und in der Haftungsgemeinschaft.“

Joachim Starbatty, Ökonom, bei „Welt Online“ am 20. August 2013

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