© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  34/13 / 16. August 2013

Meldungen

Müntefering kritisiert SPD-Wahlkampf

BERLIN. Der frühere SPD-Parteichef Franz Müntefering hat seiner Partei Ideenlosigkeit im Wahlkampf vorgeworfen. „In dem Moment, in dem der Kandidat auftritt, muß die Kampagne stehen“, sagte er der Zeit. Für Steinbrück habe es dagegen „keine Kampagne, keine Bühne, keine Mitarbeiter“ gegeben. Den Grund für die schlechten Umfragewerte sieht Müntefering in der Kritik der Genossen an den SPD-Regierungsjahren. „Wir haben einiges getan, um das Land erheblich zu stabilisieren“, verteidigte er die damalige Politik. Wenn man das nun alles für falsch erkläre, brauche man sich nicht wundern, wenn die Leute fragten: „Warum sollen wir die denn jetzt wieder wählen.“ Eine große Koalition hält der aus dem Bundestag ausscheidende Westfale für unwahrscheinlich. Es sei wahrscheinlich, daß sich „bei entsprechendem Ergebnis in der SPD die Meinung durchsetzen könnte, daß man sich nicht in eine große Koalition hineinbewegen darf“. (tb)

 

Martin Schulz würdigt Lothar Bisky

BERLIN. Der Präsident des Europaparlaments, Martin Schulz (SPD), hat den verstorbenen früheren Vorsitzenden der Linkspartei, Lothar Bisky, als „menschlich großartigen Kollegen“ gewürdigt, „der für eine pragmatische politische Linke stand.“ Bisky war am Dienstag gestorben. Der in Pommern gebürtige Politiker war von 1993 bis 2000 und von 2003 bis 2007 Vorsitzender der PDS. Nach der Vereinigung mit der WASG übernahm er zusammen mit Oskar Lafontaine den Vorsitz der Linkspartei, den er bis 2010 innehatte. Damals trat Bisky aus gesundheitlichen Gründen nicht zur Wiederwahl an. Seit 2009 war er Abgeordneter im Europaparlament. (tb)

 

Bahn: Opposition macht Bund verantwortlich

BERLIN. Die Opposition hat die Bundesregierung für die Zugausfälle am Mainzer Hauptbahnhof verantwortlich gemacht (Kommentar Seite 2). „Peter Ramsauer hat durchgehend versagt“, sagte Grünen-Spitzenkandidat Jürgen Trittin. Der Minister habe bei seinem Sparkurs bei der Bahn vergessen, daß es Menschen brauche, damit Züge fahren können. In Mainz fällt seit über einer Woche ein Großteil der Fernzüge aus. Auch der Regionalverkehr fährt größtenteils nur noch im Stundentakt. Grund sind Engpässe bei der Personalplanung: Von 15 Fahrdienstleitern sind in Mainz vier krank und drei im Urlaub. Da die Bahn auch Engpässe in weiteren Bahnhöfen befürchtet, hat Bahnchef Rüdiger Grube am Montag seinen Urlaub abgebrochen. FDP-Spitzenkandidat Rainer Brüderle hat sich unterdessen für eine Umstrukturierung der Bahn ausgesprochen. „Ein freies Unternehmen im Wettbewerb könnte sich so etwas nicht leisten“, sagte er in Anspielung auf das vom Staat kontrollierte Unternehmen. (tb)

 

Umfrage der Woche

Forderung der Grünen: Brauchen wir einen Veggietag?

Ja, aber nur wenn es für Vegetarier auch einen verpflichtenden Fleisch- Tag gibt. 10,2 %

Ja, der Fleischkonsum der Deutschen ist zu hoch. 4,8 %

Nein, jeder sollte selbst entscheiden können, was er ißt.  58,1 %

Nein, es sollten aber immer auch vegetarische Gerichte angeboten werden. 26,9 %

abgegebene Stimmen gesamt: 3410

Aktuelle Umfrage: Bahn-Chaos: Wer trägt die Verantwortung?

Stimmen Sie ab unter www.jungefreiheit.de

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