© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  33/13 / 09. August 2013

Meldungen

Mehr Unternehmen melden Insolvenz an

Neuss. Im ersten Halbjahr 2013 meldeten 15.430 Firmen in Deutschland Insolvenz an. Das waren 3,4 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres (14.920). Insbesondere bei Kleinbetrieben und im Mittelstand war ein Anstieg der Insolvenzen zu beobachten, heißt es in einer aktuellen Analyse der Wirtschaftsauskunft Creditreform. Mit allein 8.750 Insolvenzen hatte jedoch erneut die Dienstleistungsbranche den größten Anteil am Pleitegeschehen. Die Insolvenzschäden erhöhten sich von 16,2 auf insgesamt 16,5 Milliarden Euro. Vor allem private Gläubiger wie Lieferanten und Kreditgeber mußten dabei höhere Ausfälle verkraften. Deutschlandweit seien dabei 148.000 Arbeitslätze infolge von Insolvenz des Arbeitgebers gefährdet beziehungsweise abgebaut worden. Ein Anstieg der Insolvenzen zeigte sich besonders bei älteren Unternehmen. Die Zahl der Verbraucherinsolvenzen war mit 47.930 (-4,2 Prozent) rückläufig. (fis)

www.creditreform.de

 

Siemens fehlt ein echter Unternehmer

BIELEFELD. Für den Ökonomen Werner Abelshauser offenbart die Siemens-Krise (JF 32/13) das Fehlen von echten Unternehmerpersönlichkeiten. „Man muß unterscheiden zwischen einem Manager, das ist jemand, der die Routine gut verwaltet, der Entscheidungen durchsetzt“, sagte der Wirtschaftshistoriker von der Uni Bielefeld im Deutschlandradio. „Und dann gibt es den Unternehmer, und das ist ein Künstler. Ein Mann, der – oder eine Frau, die den Markt kennt, die vertraut ist mit dem Markt und die richtigen Entscheidungen unter Unsicherheit treffen kann.“ Siemens biete inzwischen zuviel industriellen Standard, die komparativen Vorteile der deutschen Wirtschaft lägen aber vor allem in Qualitätsarbeit, bei intelligenten Maschinen und komplexer Infrastruktur, „sehr kundenspezifisch, sehr maßgeschneidert auf die Bedürfnisse der Kunden“, so Abelshauser. „Das ist die Chance von Siemens und das funktioniert auf dem medizintechnischen Bereich hervorragend.“(fis)

www.abelshauser.eu

 

Zahl der Woche

253.146 Pkw wurden im Juli in Deutschland neu zugelassen. Das waren 2,1 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. 51,4 Prozent der Neufahrzeuge waren Benziner, nur 0,2 Prozent Elektroautos. Die größten Gewinne verzeichneten die Golfklasse (+12,8 Prozent) und die Geländelimousinen (SUV) mit 10,8 Prozent. (Quelle: Kraftfahrt-Bundesamt)

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