© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  32/13 / 02. August 2013

Meldungen

Handy-Erfassung in Moskauer U-Bahn

Moskau. In der U-Bahn der russischen Hauptstadt sollen flächendeckend Sensoren montiert werden, die Daten von den Mobiltelefonen der Fahrgäste auslesen können. Das berichtet die Online-Ausgabe der Izwestija unter Berufung auf die Moskauer Innenbehörde. Nach deren Angaben besteht die Aufgabe des Systems in der Suche nach gestohlenen Handys. Die Erfassungsgeräte sollen an allen Eingängen, auf den Bahnsteigen, in den Waggons sowie an Kameras installiert werden und die SIM-Kartennummern von als gestohlen gemeldeten Telefonen registrieren. Nach Einschätzung von Kritikern dient die neue Technik der lückenlosen Überwachung aller Passagiere in Echtzeit. „Die Kosten des Systems sind schließlich nicht vergleichbar mit dem Wert aller gestohlenen Handys“, sagte der Sicherheitsexperte Alexander Iwantschenko der Zeitung. In der Moskauer U-Bahn wird zur Zeit ein Videoüberwachungssystem erprobt, das es möglich macht, Personen auch in großen Menschenmengen zu erkennen. (cr)

 

Krawalle nach Schüssen von Zigeunern

BURSA. Unweit der westtürkischen Stadt Bursa ist es zu Zusammenstößen zwischen Einheimischen und Zigeunern gekommen. Nach einem Bericht der türkischen Zeitung Star feuerte ein Zigeuner im Landkreis Osmangazi bei einem Streit mit Schrotkugeln auf seinen Nachbarn. Dabei wurde ein 16 Jahre altes Mädchen verletzt, das daraufhin zur Behandlung in ein Krankenhaus eingeliefert wurde. Am Abend desselben Tages rotteten sich rund 500 Einwohner zusammen und liefen in einem Protestmarsch auf eine Zigeunersiedlung zu. Sie warfen Steine auf deren Häuser und zündeten ein Auto und Pferdefuhrwerke an. Die Polizei trieb die aufgebrachte Menge auseinander und nahm 20 Randalierer fest. (ru)

 

Cameron: Illegale sollen freiwillig gehen

London. Die britische Regierung hat eine Kampagne gegen illegale Einwanderer verteidigt. Seit voriger Woche fahren zwei Minilaster mit Reklametafeln durch London, auf denen Illegale aufgefordert werden, sich zu stellen, anstatt eine Verhaftung zu riskieren. „Wir wissen, daß eine freiwillige Rückkehr der kostengünstigste Weg ist, illegale Einwanderer zurückzuführen“, sagte ein Sprecher von Premierminister David Cameron. Beim Innenministerium seien bereits zahlreiche Anfragen Rückkehrwilliger eingegangen. Die UKIP kritisierte die „abscheuliche“ Kampagne, die von ethnischen Minderheiten als „Zeichen offener Kriegsführung“ verstanden werde. „Das Ganze riecht sehr nach Big Brother, ist sehr etatistisch und erinnert an das Ostdeutschland der achtziger Jahre“, sagte Parteichef Nigel Farage dem Radiosender LBC. (tb)

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