© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  30-31/13 19. Juli / 26. Juli 2013

Westspionage in der DDR: US-Spione am erfolgreichsten
Ihre Mittel erlaubten ihnen das
(wk)

In den Vierteljahrsheften für Zeitgeschichte (2/2013) berichtet der britische Historiker Paul Maddrell über die Anstrengungen westlicher Geheimdienste, auf dem Gebiet der DDR Spionage zu betreiben. Dabei stützt er sich unter anderem auf die erhalten gebliebenen monatlichen Zusammenfassungen der Spionagefälle durch die Hauptabteilung IX des Ministeriums für Staatssicherheit. Diesen Unterlagen zufolge wurden im Zeitraum zwischen Oktober 1955 und Oktober 1989 im Durchschnitt 125 westliche Agenten pro Jahr enttarnt. Manche allerdings blieben auch über Jahrzehnte unentdeckt, wobei die erfolgreichsten Spione nicht vom Bundesnachrichtendienst, sondern von der CIA kamen. Das lag nicht zuletzt daran, daß der US-Geheimdienst über die größten Finanzmittel und die beste technische Ausstattung verfügte. Maddrell zufolge waren die Westmächte durch ihre nachrichtendienstliche Tätigkeit insgesamt recht gut über die wirtschaftliche und militärische Situation in der DDR informiert. Andererseits zeitigten aber auch die Erfolge der Stasi-Gegenspionage Wirkung: „Diese Abteilungen der Stasi verhafteten eine eindrucksvolle Anzahl von Agenten und trugen durch den Schutz wertvoller Geheiminformationen zu den Anstrengungen der DDR bei, das volle Ausmaß ihrer Schwäche vor ihren Feinden zu verschleiern.“

www.vierteljahrshefte.de

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