© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  29/13 / 12. Juli 2013

Meldungen

Demenzkrankenpflege: „Sinn" statt „Glück"

Vallendar. Was ein „gutes Leben" für Menschen mit Demenz ist, kann nur schwer bestimmt werden. Es sei aber höchste Zeit, die Debatte zur Lebensqualität Demenzkranker zu führen und die Pflegeeinrichtungen entsprechend zu konzipieren, mahnt der Gerontologe Hermann Brandenburg. In Deutschland seien 2050 bis zu drei Millionen, in Europa bis zu 16 Millionen, meist an Alzheimer Erkrankte zu erwarten (Zeitschrift für medizinische Ethik, 2/13). Der Professor von der katholischen Hochschule Vallendar rät zur Abkehr von der dominierenden „Wohlfühl"-Theorie. Sie reduziere das „gute Leben" auf eine Wellness-Welt, die dem komplexen Pflegealltag nicht gerecht werde. Statt hedonistisch am individuellen Glück sollte die Betreuung am objektivierbaren „Sinn" des Lebens ausgerichtet werden. Damit würden die Patientenbedürfnisse nicht als unveränderlich, sondern als offener Prozeß begriffen, was höhere Ansprüche an die Ausstattung der Pflegeheime und die Personalausbildung stelle. (dg)

www.zfme.de

 

Auf dem E-Tretrad ins postfossile Zeitalter

TÜBINGEN. Tempo 120 auf Autobahnen würde eine doppelt so hohe CO2-Einsparung erbringen wie eine Million Elektroautos. Die Tübinger Geographen Rainer Rothfuß und Jessica Le Bris setzen lieber auf Zweiräder mit elektrischer Tretunterstützung. Diesen Pedelecs sei eine Pilotfunktion bei der Einführung der E-Mobilität zuzutrauen. Schon vor zwei Jahren erreichten Pedelecs ein fünfmal so hohes Umsatzvolumen wie E-Autos. Heute rollen auf deutschen Straßen eine Million E-Räder und kaum 8.000 E-Autos. Daß man mit Pedelecs den Zug ins postfossile Zeitalter besteige, bewiesen die Zahlen aus China: 22 Millionen Stück verlassen dort jährlich die Fabriken – gegenüber zwei Millionen in der übrigen Welt (Geographische Rundschau, 6/13). (ck)

www.geographischerundschau.de

 

U-Boote: Aufklärung und Informationsgewinnung

BONN. U-Boote dienen immer mehr der verdeckten Informationsgewinnung und Aufklärung in küstennahen Gewässern, wie der Einsatz der Klasse 212A der deutschen Marine vor dem Libanon zeigt. Wie Stefan Nitschke in der Wehrtechnik (3/13) berichtet, sind dabei die in ihrer Bedeutung enorm gestiegenen Kommunikationssysteme optimiert worden. Zu den Neuerungen zähle das von Gabler Maschinenbau konzipierte Funkbojensystem Callisto, mit dem Nachrichten in tief getauchtem Zustand abgesetzt und empfangen werden können. Wegen der Erweiterung des Missionsspektrums seien die technologischen Potentiale der U-Boot-Plattformen aber längst nicht ausgereizt. (ft)

www.monch.com/mpg

 

Erkenntnis

„Das große Problem derzeit ist, daß die Arbeit vieler Forscher vor allem von der Veröffentlichung in einer kleinen Gruppe von privaten Journalen abhängt. Wir brauchen intelligentere und verläßlichere Wege, um die Arbeit von Wissenschaftlern zu beurteilen."

Austin Smith, Stammzellenforscher an der Universität Cambridge

 

Wo das Christentum verschwindet, erfinden Habsucht, Neid und Geilheit tausend Ideologien, um sich zu rechtfertigen.

Nicolás Gómez Dávila (1913–1994)

Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen