© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  28/13 / 05. Juli 2013

Meldungen

Deutsche Minderheit rügt Sprachmißstand

EUPEN. Ohne Gegenstimme hat das Parlament der Deutschsprachigen Gemeinschaft (PDG) Belgien sprachliche Verbesserungen in der 100/112-Rettungsleitstelle in Lüttich angemahnt. Alle Fraktionen waren sich darüber einig, daß die Dienstleistungen des Notrufdienstes im „Interesse des Dienstes und zum Wohl der Bevölkerung unbedingt in deutscher Sprache geleistet“ werden müßten. In der Vergangenheit sei es aufgrund der Unterbesetzung der Lütticher Rettungsleitstelle mit deutschsprachigen Disponenten immer wieder zu Schwierigkeiten gekommen. Dieser „untragbare Mißstand“, so das PDG in seiner Resolution an die Föderalregierung, sei nicht hinnehmbar. Es müsse gewährleistet werden, daß Notrufe – rund um die Uhr – von Disponenten in Empfang genommen werden können, die die deutsche Sprache so gut beherrschen, daß sie in Situationen, die der Anrufer in der Regel unter Streß erlebt, schnell und gezielt die richtigen Fragen stellen und wichtige Entscheidungen treffen. (ctw)

www.dgparlament.be

 

Niederlande: Mehr Subsidiarität in der EU

DEN HAAG. Als erster Staat haben die Niederlande eine Bilanz der Zusammenarbeit mit der EU vorgelegt. Auf 17 Seiten und in 54 Aktionspunkten fordern die Ministerien europäische Zurückhaltung in den Bereichen Strafprozeßrecht, direkte Steuern und soziale Sicherheit sowie einen größeren Spielraum für nationale Belange. Europa müsse bescheidener, einfacher und gleichzeitig effektiver werden. Die aufgezählten Meinungsverschiedenheiten zwischen den Niederlanden und der EU fallen zwar moderat aus, Außenminister Timmermans, der die Liste dem Kabinett vorgelegt hat, betont auch, daß eine Vertragsveränderung nicht beabsichtigt ist. Dennoch, so Ministerpräsident Rutte, unternehme hier zum ersten Mal ein EU-Mitgliedsland den Versuch, Zuständigkeiten zurückzuerhalten. (mb)

 

Schwedendemokraten wollen sich Frauen öffnen

STOCKHOLM. Der Vorsitzende der Schwedendemokraten, Jimmie Åkesson, will für seine Partei eine breitere Wählerschicht erschließen. In einem Interview mit dem Schwedischen Rundfunk hob er hervor, daß sich die Schwedendemokraten bisher in erster Linie um „härtere Themen wie Einwanderung und Kriminalität gekümmert“ hätten. Nun gelte es, Themen zu besetzen, die im Alltag der „Frauen eine wichtige Rolle spielen“. Im Fokus steht hierbei die finanzielle Förderung von Arbeitsplätzen im öffentlichen Sektor. Åkesson plädiert für mehr Vollzeitstellen, die die „Karrieremöglichkeiten“ steigern und den „Streß, der häufig durch Teilzeitarbeit entsteht, vermindere. (ctw)

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