© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  27/13 / 28. Juni 2013

Meldungen

Mord an Pim Fortuyn: Wer steckt dahinter?

MANNHEIM. Der niederländische Politikwissenschaftler Jelle van Buuren vom Centre for Terrorism and Counter Terrorism in Den Haag widmet sich in der Historical Social Research (Ausgabe 1/2013) ausführlich den Theorien zu „Holland’s Own Kennedy Affair“, womit er auf die Ermordung des holländischen Politikers Pim Fortuyn am 6. Mai 2002 anspielt. Für diese Tat erhielt der militante Umwelt- und Tierschützer Volkert van der Graaf, der als Alleintäter gilt, 18 Jahre Freiheitsentzug. Allerdings kursieren seit den Schüssen von Hilversum diverse Theorien, welche allesamt von einer Verschwörung ausgehen. So schwebt der Vorwurf im Raum, die Regierung habe die potentiellen Gefahren für Fortuyns Leben gekannt, es aber bewußt darauf ankommen lassen, daß der „rechte“ Störenfried von einem selbsternannten „Verteidiger des Guten“ eliminiert werde. Andere meinen, van der Graaf sei überhaupt kein querulatorischer Einzeltäter gewesen, sondern Teil eines linken Netzwerkes. Und dann wäre da noch der holländische Geheimdienst BVD, der mit Fortuyn einen der dezidiertesten Kritiker des großen niederländisch-amerikanischen Rüstungsprojektes „Joint Strike Fighter“ aus dem Wege geschafft haben soll. Van Buuren tut dies freilich alles als Unsinn ab und behauptet, die Theorien seien von Parteigängern Fortuyns in die Welt gesetzt worden, um die holländische Demokratie zu diskreditieren. (wk) www.gesis.org/hsr  

Erste Sätze

Die Religion ist viel philosophischer als die Philosophie.

Alois Dempf: Religionsphilosophie, Wien 1937

Historisches Kalenderblatt

1. Juli 1943: Mit der 13. Verordnung zum Reichsbürgergesetz verlieren Juden im Deutschen Reich jeglichen Rechtsschutz durch die Justiz und unterstehen nur noch der Polizei. Zudem wird für sie das Erbrecht außer Kraft gesetzt. Nachlässe verfallen künftig dem Reich.

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