© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  27/13 / 28. Juni 2013

Wissenschaft und der „Kampf gegen Rechts“: Zweifel am „Akteur Geldgeber“
Einheitlich und rigide reagieren
(wk)

Rechtsextremismus bekämpfen – aber wie?“ Diese Frage diskutierten im Dezember 2012 in den Räumen des DGB-Bildungswerkes in Hattingen rund achtzig Vertreter von Projekten, welche sich in irgendeiner Weise dem „Kampf gegen Rechts“ verschrieben haben (Forschungsjournal Soziale Bewegungen, 1/2013). Dabei wurde mehr als einmal die Forderung laut, „daß Wissenschaft Begrifflichkeiten wie Rechtsextremismus für die Praxis klarer definieren und operationalisieren solle“. Andererseits hielten die also offensichtlich immer noch bestehenden theoretischen und juristischen Unklarheiten die „Akteur_innen“ nicht davon ab, den Schulen pauschal mangelndes Engagement bei der politischen Bildungsarbeit vorzuwerfen. Ebenso kritisierten die wackeren Praktiker im „Kampf gegen Rechts“ den Umstand, daß deutsche Hochschullehrer auf die verbreiteten rechtspopulistischen Tendenzen an den Universitäten nicht etwa einheitlich und rigide, sondern „individuell und unsicher“ reagierten. Als größtes Ärgernis nennen die Berichterstatter Johanna Lang und Meike Rohrmann von der Fachhochschule Düsseldorf freilich die Finanzierungsfrage: In Zukunft müsse man verstärkt auf den „Akteur Geldgeber“ achten, „der häufig mit eigenen Interessen und Anforderungen interveniere, denen gegenüber eine Abgrenzung nötig sein könne“. (wk) www.fjnsb.org

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