© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  27/13 / 28. Juni 2013

Meldungen

Stuttgart plant Türkischunterricht

STUTTGART. Türkisch soll künftig als dritte Fremdsprache an Gymnasien in Baden-Württemberg unterrichtet werden. Nach Plänen der SPD soll spätestens zum Schuljahr 2015/16 ein entsprechender Modellversuch an mehreren Schulen beginnen. „Die türkische Sprache ist eine in den deutschen Großstädten anerkannte und häufig genutzte Sprache“, begründeten die Sozialdemokraten ihren Vorstoß. Zudem müßten türkische Schüler die Möglichkeit bekommen, ihre Muttersprache zu lernen. Die Kosten sollen sich auf etwa 100.000 Euro pro Schule belaufen. Auch der grüne Koalitionspartner zeigten sich offen für den Vorschlag. „Je früher mit einer Förderung der Herkunftssprache begonnen wird, desto besser“, sagte die Abgeordnete Muhterem Aras. In Baden-Württemberg leben etwa 400.000 türkischstämmige Personen. (ho)

 

Linksextremisten  beschmieren Linienbus

BERLIN. Linksextremisten haben in Berlin einen Bus der Verkehrsbetriebe angegriffen, weil dieser mit Werbung für die Bundeswehr bedruckt war. Laut Polizei zwangen zwei Vermummte den Bus im Stadtteil Kreuzberg zum Halt, indem sie ein Transparent mit dem Aufdruck „Keine Zukunft für Berufsmörder – Armeewerbung stoppen“ über die Straße entrollten und ihn so an der Weiterfahrt hinderten. Sechs Linksextremisten besprühten das Fahrzeug daraufhin mit Parolen wie „Nie Krieg, nein“ und beklebten es mit Flugzetteln, auf denen zum Protest gegen das Gefechtsübungszentrum des Heeres nördlich von Magdeburg aufgerufen wurde. Gegen die Einrichtung wendet sich auch ein sogenanntes „Antimilitaristisches Camp“ Ende Juli. Unter dem Motto „Die deutsche Kriegspolitik angreifen!“ fordern Linksextremisten im Internet, das Übungszentrum anzugreifen und die Ausbildung der Soldaten durch Sabotage zu behindern. (krk)

 

SPD fordert Aufnahme von Häftlingen

BERLIN. Der außenpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Rolf Mützenich, hat dafür plädiert, Guantanamo-Häftlinge aufzunehmen. Deutschland müsse die Vereinigten Staaten unterstützen, das Gefangenenlager zu schließen, sagte er der Welt. „Die Hilfe könnte konkret darin bestehen, weitere der ohne Beweise und ohne Prozeß inhaftierten Gefangenen in Deutschland aufzunehmen.“ Derzeit werden noch 166 Personen in Guantanamo festgehalten. Zugleich kritisierte Mützenich die deutsche Syrien-Politik. „Wir sollten uns selbstkritisch fragen, ob unser Engagement für Frieden in Syrien nicht glaubwürdiger wäre, wenn wir uns noch stärker bei der Aufnahme von syrischen Flüchtlingen engagieren würden – und zwar unabhängig von ihrer Religionszugehörigkeit.“ Anfang Juni hatte die Bundesregierung beschlossen, 5.000 Syrer aufzunehmen, die aufgrund des Bürgerkrieges ihre Heimat verlassen haben. (ho)

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