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© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 26/13 / 21. Juni 2013
Söldner, Elfen, Jedi-Ritter Wer hat noch nie davon geträumt, nach der Arbeit, der Schule oder dem Studium mal in eine andere Rolle zu schlüpfen? Polizist, Elfenkrieger oder Raumschiffkapitän stehen meist ziemlich weit oben auf der Beliebtheitsskala. Schon lange dominieren solche PC-Rollenspiele die Verkaufslisten bei Media-Markt und Konsorten. Allein die Spieleserie „The Elder Scrolls“ setzte in den vergangenen Jahren über eine Milliarde Dollar um und wurde in Deutschland mehr als eine millionmal verkauft. Vielen Spielern reicht es nicht mehr aus, gegen Computergegner anzutreten. Bei Online-Rollenspielen ist das anders: Die Charaktere bleiben zwar virtuell, die Intelligenz dahinter ist jedoch menschlich. Während viele Online-Spiele wie etwa „World of Warcraft“ (12,99 Euro im Monat) nur gegen eine feste Gebühr gespielt werden können, nimmt die Zahl der (fast) kostenlosen Angebote immer mehr zu. Das Geschäfstmodell ist einfach: Die Grundversion ist als Download gratis, wer mehr haben möchte, muß Geld investieren. Wieviel, ist jedem selbst überlassen. Die JUNGE FREIHEIT hat die bekanntesten Online-Rollenspiele einem ausführlichen Test unterzogen. Auch auf ihre politische Korrektkeit (PC-Faktor) hin: Je mehr Sterne desto politisch korrekter ist das Spiel.
Kampfeinsatz auf fernen Planeten „Ihr müßt zusammenbleiben“, ruft ein sichtlich genervter Spieler in sein Computermikrofon. Nein, „Planetside 2“ ist nichts für Anfänger. In epischen Schlachten mit hunderten anderen kämpft der Spieler auf einem fernen Planeten um die Macht. Drei Kontinente stehen zur Auswahl. Jeder mit zahlreichen Festungen, Labors und Straßenbarrikaden versehen. Die Welt ist riesig, die Grafik genial. Drei unterschiedliche Fraktionen (Rebellen, konservative Allianz und eine von Außerirdischen beeinflußte Kämpferbewegung) ringen um die Vorherrschaft. Egal, ob Scharfschütze, Ingenieur, Sanitäter oder Kampfmaschine, jeder kann sich einen eigenen Charakter wählen und an die ständig wechselnde Front stürmen. Die große Spieleranzahl ist im Moment noch einmalig. Planetside 2. Die Charaktere sind kostenlos. Wer bessere Waffen haben möchte, muß oft gewinnen oder etwas echtes Geld ausgeben. Zusatzkosten: niedrig Gesamtbewertung: Feuer frei!
Auf Captain Kirks Spuren im Weltall Einmal die „Enterprise“ im Kampf gegen die Klingonen steuern? „Star Trek Online“ macht es möglich. Gestartet wird mit einer kleinen Fregatte. Ein paar Phaser reichen zu Beginn völlig aus. Der Spieler wird während einer langen Kampagne, in der er nur auf Computergegner trifft, mit zwei Arten von Missionen konfrontiert: Bodenkampf und Weltraumschlachten. Mit der Zeit werden die Schiffe größer und mächtiger. Erst auf den höchsten Stufen steht der Kampf gegen und mit anderen echten Spielern im Vordergrund, die aus drei Schiffsklassen mit unterschiedlichen Fähigkeiten auswählen können: Kreuzer, Angriffs- und Wissenschaftsschiffe. Das Problem: Die wenigen Mehrspielermissionen werden am Ende schnell eintönig und trüben den Spaß. Star Trek Online. Die wichtigsten Schiffe sind kostenlos. Die guten Modelle und Waffen gibt es nur gegen echtes Geld. Zusatzkosten: mittel Gesamtbewertung: Leider eintönig!
Die Schlacht um Mittelerde Die „Herr-der Ringe“-Filme lockten Millionen in die Kinosäle. Kein Wunder, daß auch mit einem passenden Online-Spiel schnell Geld gemacht werden sollte. Wurde zu Beginn noch ein fester monatlicher Betrag verlangt, ist die Grundversion mittlerweile kostenlos. Der Inhalt ist schnell erzählt: Als Elb, Mensch, Hobbit oder Zwerg durchstreift der Spieler die Länder Mittelerdes. Städte, Sümpfe und Gebirge. Viele Schauplätze aus den Büchern können erkundet werden. Je nach Vorliebe kann aus unterschiedlichen Klassen gewählt werden. Krieger, Bogenschützen, Heiler und einige andere stehen zur Verfügung. Viele Missionen sind für Einzelspieler ausgelegt und ziemlich monoton. Bei manchen ist die Zusammenarbeit mit anderen Spielern jedoch unvermeidlich. Herr der Ringe Online. Nur das Nötigste ist gratis. Neue Bereiche und wichtige Fähigkeiten nur gegen hohen Aufpreis. Zusatzkosten: sehr hoch Gesamtbewertung: Finger weg!
Möge die Macht mit dir sein „Krieg der Sterne“ ist Kult. Seit mehr als 30 Jahren begeistert die Saga jung und alt. Das Online-Spiel „The Old Republic“ ist allerdings eher etwas für Jugendliche. Der Spieler schlüpft entweder in die Rolle eines Charakters der (guten) alten Republik oder des (bösen) Imperiums. Sith-Lord oder Jedi-Ritter? Soldat oder Söldner? Der Charakter kann mit der Zeit mit einzigartigen Fähigkeiten individualisiert werden. Der Spieler bereist innerhalb einer Rahmenhandlung unterschiedliche Planeten und muß dort eine Menge Missionen absolvieren. Wer auf Kooperation mit anderen verzichtet, landet schnell in der Sackgasse. Der Raumkampf spielt bedauerlicherweise nur eine kleine Nebenrolle. Im Mittelpunkt stehen die aus den Filmen bekannten Schauplätze. Star Wars: The Old Republic. Das meiste gibt es kostenlos. Waffen, gute Raumschiffe und Extraerfahrung nur gegen Aufpreis. Zusatzkosten: mittel Gesamtbewertung: Spaß garantiert! |