© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  24/13 / 07. Juni 2013

Zitate

„Das Regime war krank, und ich habe ihm geholfen zu sterben. (...) Ein Militärputsch ist niemals zu rechtfertigen. Aber im Fall Malis ist es wie mit der Arbeit eines Chirurgen. Manchmal muß man den Bauch aufschneiden, um den Patienten zu heilen. Das habe ich getan. Wenn man so will, war nicht ich es, der geputscht hat. Vielmehr war eine Situation entstanden, die es verlangte.“

Amadou Haya Sanogo, Hauptmann und Putschistenanführer in Mali, bei „Cicero Online“ am 1. Juni 2013

 

 

„Wenn der eine dem anderen vorwirft, kein Demokrat oder kein guter Demokrat zu sein oder sagt, die eine Demokratie ist schlechter als die andere, dann ist das nicht der richtige Umgang unter Demokraten. Und wenn dieser Eindruck entstanden ist, kommen eben auch empfindlichere Reaktionen. Die Kritik ist nicht das Problem. Ungarn war immer aufgeschlossen und hat sich auch in den vergangenen drei Jahren immer erklärt, wenn es im Rahmen der Europäischen Union darum ging, kritische Themen zu erörtern.“

József Czukor, ungarischer Botschafter, in der „Stuttgarter Zeitung“ vom 1. Juni 2013

 

 

„Im Biosupermarkt trifft man eine homogene Schicht an – keine schreienden Schulkinder, keine Geringverdiener. Die Kirchen sind heute leer, die Biomärkte rappelvoll. (...) Ich meine, daß man eine nicht mehr vorhandene Naturerfahrung durch Wohlfühlthemen ersetzt. Und ich glaube, daß die Hysterie und das einseitige Fokussieren auf die CO2-Problematik ‘Theoretiker’ hervorbringen. Fragen Sie mal heute Kinder nach dem Klimawandel, nach CO2 – und dann nach dem Unterschied zwischen Roggen und Gerste. Was kennen sie besser? Wir leben heute nur noch von medialen Naturbildern.“

Andreas Möller, Technikhistoriker, in „Chrismon“ vom 3. Juni 2013

 

 

„Wir haben bisher als Europäer gerne anderen auf der Welt Ratschläge gegeben, aber jetzt müssen wir selbst die Herausforderungen überstehen. (...) Wir haben in Europa alle – auch Deutschland – in den letzten Jahren über unsere Verhältnisse gelebt und mehr konsumiert als erwirtschaftet worden ist.“

Hartmut Koschyk, Staatssekretär im Bundesfinanzministerium (CSU), im „Nordschleswiger“ am 4. Juni 2013

 

 

„Wagner und Verdi sind keine Gegensätze, vor allem keine nationalen, sie sind die letzten großen Europäer, die der Welt noch einmal versicherten: ‘Wo ein großer Gedanke wird, ist Europa’, wie Hugo von Hofmannsthal hoffen machen wollte – mitten in der Krise Europas nach 1918, die bis heute nicht überwunden ist..“

Eberhard Straub, Historiker und Publizist, in „Das Parlament“, Ausgabe 21-23/2013

 

 

„Das Fehlen von Schuldgefühlen macht uns alle zu Monstern. (...) Sich hinzuknien, sich unterzuordnen unter eine transzendente Wirklichkeit, seine eigenen Fehler zu sehen und zu bekennen – das hat einen gesunden Einfluß auf die Psyche.“

Raphael Bonelli, Psychiater, bei „kath.net“ am 4. Juni 2013

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