© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  23/13 / 31. Mai 2013

Meldungen

Letztes Gespräch mit Venner in der „Sezession“

SCHNELLRODA. Eine Woche vor seiner Selbsttötung hat der französische Historiker und Essayist Dominique Venner (siehe Nachruf auf der Seite 16) der Zeitschrift Sezession noch ein Interview gegeben. Wie in dem jetzt vorliegenden Heft nachzulesen ist, forderte Venner in dem Gespräch, Worte durch Taten zu „bekräftigen“. Keine politische Aktion von hohem Niveau sei denkbar ohne die Vorbedingung eines identitären Gedächtnisses, das fähig ist, sie zu lenken, erklärte Venner. Worte reichten dazu aber nicht aus. „Man muß das Leben einsetzen, und dies muß bis zur Bereitschaft reichen, das Leben zu opfern, wenn es erforderlich erscheint“, sagte Venner. Dem Interview vorangestellt ist ein exklusiv für die Sezession geschriebener Text Venners („Französischer Frühling“). Darin erläutert er die Gründe für den Protest in Frankreich gegen die Homo-Ehe. Sie werde als „eine zerstörende Utopie wahrgenommen, als unerträglicher Angriff auf eine sakrale Grundlage unserer Kultur“. Die Demonstranten sähen sich als „Avantgarde, die die Zerstörung der Familie als dem allerletzten Pfeiler unserer bedrohten europäischen Zivilisation ablehnt“. (tha)

 www.sezession.de

 

55. Biennale in Venedig ohne deutsche Künstler

BERLIN. Am 1. Juni 2013 eröffnet die 55. Biennale von Venedig. Der deutsche Pavillon wird diesmal, wie schon im Jahr 1993, nicht von deutschen Künstlern gestaltet. Hatte damals der Kurator Klaus Bussmann Werke des koreanischen Videokünstlers Nam June Paik vorgestellt, so hat die aktuelle Kommissarin des deutschen Pavillons, Susanne Gaensheimer, gleich den ganzen Ort gewechselt: Während Frankreich im deutschen Länderpavillon ausstellt, präsentiert Deutschland seine Künstler im französischen Pendant. Neben dem 1965 in Wiesbaden geborenen Filmemacher Romuald Karmakar, Sohn einer französischen Mutter und eines iranischen Vaters, wird Deutschland von Dayanity Singh (Indien), Santu Mofokeng (Südafrika) und Ai Weiwei (China) vertreten. Letzterer wird aufgrund eines Reiseverbots nicht an der Biennale teilnehmen. Im Deutschlandfunk rechtfertigte Kuratorin Gaensheimer die Künstlerwahl mit deren verbindendem Anliegen, das sich „mit der Infragestellung der nationalen Idee“ beschäftige. Schließlich werde sich die „Idee einer typisch nationalen Kunst immer mehr auflösen“. (cd)

 

Geldstrafe für christliche Hausschuleltern

FRITZLAR. Ein christliches Ehepaar aus dem nordhessischen Homberg kämpft seit 20 Jahren gegen die Schulpflicht. Weil Thomas (51) und Marit Schaum (47) ihre Kinder gesetzwidrig zu Hause unterrichten, verurteilte das Amtsgericht Fritzlar sie am 22. Mai zu einer Geldstrafe von 700 Euro. Bereits zweimal zuvor waren die Eltern zu Geldstrafen verurteilt worden. Sie begründen den Hausunterricht mit ihrem Glauben. Sie könnten es nicht verantworten, ihre Kinder in fremde Hände oder in die „zweifelhafte Umgebung“ einer Schule zu geben. Das Paar hat neun Kinder, davon drei im schulpflichtigen Alter. Auch die älteren Kinder wurden von den Eltern unterrichtet, haben dann jeweils das letzte Schuljahr besucht und mit Bestnoten den Haupt- oder Realschulabschluß gemacht. Das Ehepaar kündigte an, gegen den Richterspruch vorgehen zu wollen. (idea)

 

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