© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  23/13 / 31. Mai 2013

CDU-Politiker unter Beschuß
Schlecht beraten
Ronald Gläser

Die Union in Berlin fällt immer wieder auf die Tricks der SPD und der linken Hauptstadtpresse herein. Kaum hat die Parteispitze Staatssekretär Michael Büge wegen seiner Zugehörigkeit zu einer Burschenschaft gefeuert, da verlangen Linke den Kopf des Abgeordneten Robbin Juhnke. Begründung: Er hat bei einer Burschenschaft eine Rede gehalten. Eigentlich sollte die CDU ihre Lektion gelernt haben: 2001 forderte die SPD, damals kleiner Juniorpartner, daß Klaus-Rüdiger Landowsky gehen müsse. Der CDU-Fraktionschef war in den Berliner Bankenskandal verwickelt. Das waren auch führende SPD-Politiker. Durch den erzwungenen Rücktritt Landowskys gelang es der SPD aber, die Affäre als reinen CDU-Skandal aussehen zu lassen. Dann kündigten die Genossen trotz des erfolgten Bauernopfers einfach die Koalition und regierten fortan mit den SED-Nachfolgern die Stadt.

Wir lernen daraus: Erstens nützt es der CDU nichts, wenn sie nachgibt und ihre Leute dem politischen Gegner zum Fraß vorwirft. Weder die Konkurrenten noch die Wähler honorieren dieses Verhalten. Zweitens gibt es einen großangelegten Versuch, Politiker von Vorträgen auf Korporationshäusern abzubringen. Letztlich will die Linke, daß die Union den Kontakt zu ihren Wählern verliert. Nur Narren erkennen nicht, was dahintersteckt. Die Union ist schlecht beraten, wenn sie diese Ausgrenzung fortsetzt und sich ihre Personalpolitik vorschreiben läßt.

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