© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  23/13 / 31. Mai 2013

Sparer werden durch Niedrigzinsen enteignet
Schleichend beraubt
Klaus Peter Krause

Wer Geldvermögen hat, ist arm dran. Die Niedrigzinspolitik der Zentralbanken und die schleichende Inflation durch eine ungeheure Aufblähung der Geldmenge rauben ihn aus. Inzwischen ist die Inflationsrate höher als jener Nominalzinssatz, den Banken ihren Kunden für Guthaben auf Giro-, Tagesgeld- und Sparkonten zahlen, der Realzins ist negativ geworden, das Geldvermögen also wird real immer weniger wert.

Diese kalte Enteignung trifft die Bankengläubiger nahezu global. Festgestellt hat das die Weltbank für immerhin 23 Länder. Berechnungen haben ergeben, daß die Sparer auf dem Globus jährlich um 100 Milliarden Euro geprellt werden. Allein in Deutschland werden sie im Jahr um 14,3 Milliarden „entreichert“.

Fein heraus sind bei einer solchen Politik ausgerechnet die Schuldner, vor allem die hochverschuldeten Banken und Staaten. Ohne die künstlich gedrückten Zinssätze könnten sie ihre Schuldzinsen nicht mehr bezahlen, geschweige denn die Schulden tilgen, sie würden finanziell kollabieren. Besonders schlimm ist die Lage im Euro-Raum geworden.

Hier hat die Einheitswährung die Krise noch verschärft, eben darum auch zum Entstehen einer neuen Partei geführt, die einige Währungen renationalisieren will – und damit schon verdienten Zulauf hat.

Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen