© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  22/13 / 24. Mai 2013

Aufgeschnappt
Keine Arme, keine Kekse
Matthias Bäkermann

Warum sind Typen wie Arnold Schwarzenegger (US-Republikaner) oder der Ukrainer Vitali Klitschko (UDAR) eigentlich rechte Politker? Das wollte auch der dänische Wissenschaftler Michael Bang Petersen (Universität Aarhus) genauer wissen und hat in drei unterschiedlichen Ländern (Dänemark, USA, Argentinien) den Zusammenhang zwischen Körperstärke und politischer Einstellung untersucht. Bei allen Probanden wurde der jeweilige Bizepsumfang gemessen, der soziale Status und das Wahlverhalten abgefragt.

Wie das Fachmagazin Psychological Science in der jüngsten Ausgabe berichtet, konnte zumindest bei Männern nachgewiesen werden, daß ein höherer sozialer Status bzw. ein stärkerer Oberarm eine Präferenz eher rechter Einstellungen ergab, wobei diese speziell auf die Frage nach der Wertschätzung von Eigenverantwortung bzw. eines staatlichen Umverteilungssystems verengt wurde. Daraus leitet Petersens Psychologenteam ein evolutionäres Erbe ab, wonach tendenziell schwächliche Männer instinktiv auf die Verheißung einer größeren Teilhabe ansprechen – natürlich ohne Gewähr für den politischen Alltag.

Immerhin erhärten manch schmächtige Linke wie Gysi, Honecker oder Lenin diese Psycho-These. Der hünenhafte Steinbrück, der 2013 für „mehr soziale Gerechtigkeit“ streitet, dürfte daher vielleicht nur eine Ausnahme sein, die jede Regel zur Bestätigung braucht. Taylors Beurteilung ein Körnchen Wahrheit steckt?

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