© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  19/13 / 03. Mai 2013

Meldungen

Kommt EU-Steuerrecht nach US-Vorbild Fatca?

BRÜSSEL. Der CSU-Politiker Markus Ferber hat angesichts der Steueraffäre des FC Bayern-Präsidenten Ulrich Hoeneß ein einheitliches EU-Steuerabkommen nach dem Vorbild des Foreign Account Tax Compliance Act (Fatca) in den USA gefordert. Das am Widerstand des SPD-dominierten Bundesrats gescheiterte Steuerabkommen mit der Schweiz hätte zwar Rechtssicherheit und „sprudelnde Einnahmen“ gebracht, aber „auf der anderen Seite darf man nicht verkennen, daß die Amerikaner mittlerweile Steuerabkommen verhandeln, die die bench mark sind, wenn es um internationale Steuerabkommen geht“, erklärte Ferber, der im EU-Parlament Mitglied im wichtigen Ausschuß für Wirtschaft und Währung ist. „Deswegen ist jetzt unser Bestreben, auch auf europäischer Ebene nach dem amerikanischen Vorbild ein Steuerabkommen mit einer Vielzahl von Ländern für alle EU-Staaten abzuschließen“, so der Chef der CSU-Europagruppe. Er rät dringend zu Steuerehrlichkeit: „Jeder, der irgendwo im Ausland Vermögen hat, sollte spätestens jetzt die Kurve kriegen. Die Luft ist sehr, sehr dünn geworden.“ Fatca sieht einen Quellensteuerabzug von 30 Prozent vor und hebt das Bankgeheimnis sowie Datenschutzbestimmungen gegenüber US-Behören selbst in Verdachtsfällen auf. (fis)

 

Keine flächendeckende Immobilienpreisblase

BERLIN. Der Ökonom Christian Dreger vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) sieht noch keine flächendeckende Immobilienpreisblase in Deutschland. „Wir haben zwar Preissteigerungen in den Metropolregionen, dabei darf man aber nicht vergessen, daß wir bis in die letzten Jahre hinein eher stagnierende Preise am Immobilienmarkt hatten“, so der DIW-Forschungsdirektor. Neben den niedrigen Realzinsen sorge „die Flucht in Immobilien aufgrund der Schuldenkrise im Euro-Raum“ für steigende Preise. Allerdings erschwere das institutionelle System in Deutschland das Entstehen von Immobilienpreisblasen: „Wir haben eine relativ strenge Bonitätsprüfung bei den Banken, und es werden überwiegend Kredite mit fester Verzinsung vergeben“, erläuterte Dreger. (fis)

www.diw.de

 

Zahl der Woche

Mit 517 Pkw pro tausend Einwohner liegt die „Autonation Deutschland“ nur auf Rang 9 von 27 EU-Ländern. Spitzenreiter mit 659 Pkw ist Luxemburg. Italien (606), Zypern (575), Malta (573) und Österreich (528) haben auch eine höhere Pkw-Quote. Der EU-Schnitt liegt bei 477. (Quelle: Statistisches Bundesamt)

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