© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  16/13 / 12. April 2013

Meldungen

Attraktive Krankenhäuser für ausländische Ärzte

BERLIN. Laut einer Umfrage des Marburger Bunds (MB) unter 3.309 Ärzten verwandele sich Krankenhausversorgung in „Fließbandmedizin“. Die Ursachen lägen in zu hoher Arbeitsdichte, unbezahlten Überstunden und in 12.000 unbesetzten Stellen. Allein 2011 seien über 3.400 Ärzte ins Ausland abgewandert. An die Stelle deutscher Mediziner seien seit 2005 28.355 ausländische Kollegen getreten. Der MB plädiert daher für bessere Arbeitsbedingungen, auch um die Attraktivität der Krankenhäuser für Ausländer zu erhöhen. Die „Förderung von Zuwanderung“ wird ausdrücklich begrüßt. Allerdings mahnt der MB „einheitliche Regeln für Sprachkenntnisse“ an, die im Krankenhaus „unerläßlich“ seien (Deutsches Ärzteblatt, 12/13). (dg)

www.aerzteblatt.de

 

Drohnen sollen Rehkitze und Bodenbrüter retten

Weßling. Zu den exotischen Forschungsfeldern des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) zählt der Tierschutz. Seit 2007 experimentieren Ingenieure des Instituts für Methodik der Fernerkundung, um eine traktorengestützte Drohne zur Ortung von Rehkitzen, Junghasen und Bodenbrütern zu entwickeln. Zu Jahresbeginn übergab Agrarministerin Ilse Aigner (CSU) einen Scheck von 2,5 Millionen Euro, damit das „Kitzrettungsgerät“, Infrarotsensoren und Distanzsensoren perfektioniert werden können. Angesichts von 400.000 Tieren, die jährlich bei der Mahd sterben, seien weitere Forschungsanstrengungen unumgänglich, so Ursula Rühenbeck von der Tierschutzinitiative Odenwald. Motivierend dürfte dabei der den DLR-Wildrettern verliehene Preis der Standortinitiative „Deutschland – Land der Ideen“ sein. (Mensch und Tier, 1/13). (ck)

www.aktiontier.org

 

Deutsche Arktisforschung in der Muttersprache

HANNOVER. Mit der Vorbemerkung, „bewußt in deutscher Sprache“ zu schreiben, weil die eigenen polaren Aktivitäten kaum bekannt seien, eröffnen Geologen der Bundesanstalt für Geowissenschaften und des Geozentrums Adelheidsdorf die Resultatenschau ihrer Arktis-Expeditionen. Unbekümmert von modischer „Klimaforschung“ präsentieren sie in der meist englische Beiträge enthaltenden Zeitschrift der Deutschen Gesellschaft für Geowissenschaften (3/12) die Details ihres 1979 angelaufenen terrestrischen Forschungsprogramms, das sie mit marinen Forschungen verzahnten. Nach 13 Expeditionen und vielen aeromagnetischen Meßkampagnen glauben sie, zum besseren Verständnis der Geodynamik im Randbereich des Arktischen Ozeans beigetragen zu haben. Neues Ziel seien seismische Daten im nordöstlichen Grönland. (sr)

www.dgg.de

 

Erkenntnis

„Länder, in denen die Solidarität zur jeweiligen Gruppe die Loyalität zum Staat übertrumpft, drohen in Zeiten von Krisen in prekäre politische Zustände zu geraten.“

Rudolf Taschner, Mathematikprofessor an der TU Wien

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