© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  15/13 / 05. April 2013

Meldungen

Kräftige Zuwanderung aus Rumänien erwartet

NÜRNBERG. Der Chef der Bundesagentur für Arbeit, Frank-Jürgen Weise, rechnet ab 2014 mit einer deutlich steigenden Zuwanderung: „Wir erwarten aus Bulgarien und Rumänien eine Nettozuwanderung von 100.000 bis 180.000 Arbeitskräften pro Jahr“, sagte er der Rheinischen Post. Weise bestritt allerdings, daß es sich dabei vor allem um Armutsflüchtlinge handeln werde. „Solche Erscheinungen gibt es, aber sie dominieren nicht den Arbeitsmarkt.“ Ähnliche falsche Befürchtungen habe es auch bei der Arbeitnehmerfreizügigkeit von Polen 2011 gegeben, obwohl diese überwiegend gut ausgebildet seien. „Es werden sicher gut qualifizierte Arbeitnehmer kommen, die hier mehr Chancen für sich sehen als in ihren Heimatländern“, betonte Weise. Ab 2014 gilt die EU-Arbeitnehmerfreizügigkeit auch für Rumänen und Bulgaren. (ho)

 

Brand in Köln: Türkei kritisiert Deutschland

KÖLN. Nach dem tödlichen Brandunglück in einem von Türken bewohnten Haus in Köln hat die türkische Regierung scharfe Kritik an den deutschen Behörden geübt. Er frage sich, warum immer nur in Wohnhäusern von Türken in der Bundesrepublik Brände ausbrächen, sagte der stellvertretende Ministerpräsident Bekir Bozdag, nach einem Bericht der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung. Zudem seien die deutschen Behörden in Fällen wie diesen stets schnell mit der Beschwichtigung zur Hand, daß es sich nicht um einen rechtsextremistischen Anschlag gehandelt habe. Die Behörden machten sich jedoch lächerlich, wenn sie „fünf Minuten nach einem Feuer“ die Erklärung verbreiteten, der betreffende Brand habe nichts mit Neonazis zu tun, kritisierte Bozdag. (krk)

 

Moslems fordern gesetzliche Feiertage

KÖLN. Der Zentralrat der Muslime in Deutschland hat zwei gesetzliche Feiertage für Moslems gefordert. Das würde „die Toleranz in unserer Gesellschaft“ zum Ausdruck bringen, begründete der Vorsitzende Aiman Mazyek den Vorschlag. Für Moslems in Deutschland werde damit „ein wichtiges integrationspolitisches Zeichen“ gesetzt. Jeweils ein Feiertag während des Ramadans und des Opferfestes hält Mazyek für angemessen. Ihm gehe es dabei nicht um arbeitsfreie Tage für alle Bürger, sagte er. Unterstützung bekommt der Islamfunktionär von der Robert-Bosch-Stiftung. Das geltende Recht wirke sich „zunehmend als Ungleichbehandlung von Religionen“ aus, kritisierten die Autoren einer Studie über die „Zukunft der Arbeitswelt“. Ansprüche auf zwei jüdische oder islamische Feiertage könnten unter anderem gesetzlich vereinbart werden. Für überflüssig hält dagegen der CDU-Politiker Wolfgang Bosbach den Vorschlag. Für einen eigenen islamischen Feiertag sehe er „weit und breit“ keine Notwendigkeit. (FA)

 

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Nein, die meisten Europäer bewundern das Krisenmanagement der Kanzlerin. 3,6 %

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