© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  14/13 / 29. März 2013

Mord an Daniel S.
Frage der Selbstachtung
Michael Paulwitz

Ist es auch Wahnsinn, hat es doch Methode. Erst vor wenigen Tagen konnte Daniel S. nur unter Polizeischutz beerdigt werden, weil die türkische Clique seines Mörders auch noch die Trauergemeinde bedrohte. Das Internet quillt über von deutschenfeindlichen Haßbotschaften. Und wieder wird ein junger Deutscher von „Südländern“ zusammengetreten und entgeht nur dank einer mutigen Passantin Daniels Schicksal. Aber im politisch-medialen Paralleluniversum heult das Nazometer auf Hochtouren, raunen Innenminister und Polizeifunktionäre von zunehmender „rechter Gewalt“, wird das NSU-Phantom täglich monströser gemalt.

Das ist kein Zufall, sondern konsequentes Brechen der letzten Widerstände im unerklärten geistigen Bürgerkrieg gegen das eigene Volk. Zeit also, sich zu wehren und die Begriffe zurückzuholen. Zivilcourage heute heißt nicht, sich als dumpfer Mitläufer einzureihen bei Gesichtzeige-Unfug und „Wir sind bunt“-Gequake. Zivilcourage heute heißt: Aufbegehren gegen die Schweigemauer, die Politik und Medien um die deutschenfeindliche Ausländergewalt in unserem Land errichten. Hinschauen und handeln, wenn Deutsche angegriffen werden, weil sie Deutsche sind. Für den einzelnen Landsmann kann das den Unterschied zwischen Tod und Leben ausmachen. Für uns alle den Unterschied zwischen Kapitulation und Selbstachtung.

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