© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  13/13 / 22. März 2013

Leserbriefe

Zum Schwerpunktthema: „Alternative für Deutschland?“, JF 12/13

Partei für die Mehrheit

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde den Deutschen das Wichtigste genommen, was ein Volk hat: der Nationalstolz. Dann kam die D-Mark. Damit hatten die Deutschen wieder etwas, auf das sie ungestraft stolz sein durften. Als Helmut Kohl den Deutschen die D-Mark nahm und den Euro brachte, versprach er, daß der Euro genauso gut sein würde wie die D-Mark. Das ist er nicht – der Euro ist ein Desaster, wie wir inzwischen wissen. Da alle im Bundestag vertretenen Parteien für den Euro sind, vertritt keine von ihnen die Mehrheitsmeinung der Deutschen, die ja die weitere Euro-Rettung ablehnen. Das könnte helfen, daß sich nun doch eine neue parteipolitische Kraft etabliert, mit der die Wahlentscheidung nicht mehr alternativlos wäre.

Thomas Dietz, Lugau

 

Schweigespirale in den Medien

Ja, es ist wirklich höchste Zeit, diesen skrupellosen Europaillusionisten den Kampf anzusagen! Dafür verdient die „Alternative für Deutschland“ meine größte Hochachtung und Sympathie. Doch die Waffen, die seinerzeit auch gegen uns als Bund freier Bürger (BfB) in Stellung gebracht wurden, werden auch bald mit aller Gewalt eingesetzt, um diese aufkeimende Kraft zu vernichten. Es wird die Nazi-Keule herausgeholt und die Schweigespirale in Gang gesetzt: Keine noch so große Demonstration, keine noch so treffende Argumentation wird den linken oder vermeintlich bürgerlichen Medien eine Silbe wert sein. Deshalb muß unbedingt die neue Chance durch die Mobilisierung der Wähler übers Internet und die sozialen Netzwerke genutzt werden.

Franz Bader , Markt Schwaben

 

Entscheidend ist die Energie

Wie viele bisher ratlose Wähler begrüße auch ich die neue Formation. Endlich eine Partei, die gegen die Euro-Rettung ist, gegen die verfehlte Währungsunion und gegen eine weitere Zentralisierung der EU und die faktische Abschaffung der Demokratie. Die Alternative für Deutschland (AfD) übersieht dabei aber, daß unsere Zukunft ebenso durch die unsinnige und ruinöse Energiewende gefährdet wird.

Da die Gründungsväter der AfD vorwiegend Volkswirte sind, ist die Konzentration auf das Thema Euro-Krise nicht verwunderlich. Jeder Volkswirt sollte aber auch alarmiert sein durch die von Minister Altmaier angegebenen Kosten der Energiewende von einer Billion Euro. Die tatsächlichen Kosten dürften noch wesentlich höher sein. Diese Ener­giewende bewirkt nichts als die Zerstörung unserer ehemals hervorragend zuverlässigen, preiswerten und sicheren Stromversorgung. Die überhöhten Strompreise werden unsere Industrie vertreiben, die Arbeitslosigkeit erhöhen, viele Ärmere, derzeit schon über 600.000, vom Strombezug ausschließen und insgesamt unsere Wirtschaft und unseren Wohlstand ruinieren. Solange die AfD diese Gefahr nicht erkennt und nicht dagegen vorgeht, ist sie überflüssig.

Elmar Oberdörffer, Heiligenberg

 

Souverän gegen Vertreter

Natürlich ist die Europapolitik der etablierten Parteien falsch, auch weil sie mittelstandsfeindlich ist. Natürlich muß man ob der Akteure der vermeintlichen Euro-Rettung Zweifel haben, wenn diese, siehe Bundestagsdebatte, nicht zwischen Tilgung und Umfinanzierung unterscheiden konnten – nun aber permanent den Euro zu retten meinen. Mindestens abenteuerlich ist auch deren Behauptung, daß Probleme, die man mit Geld aus der Welt schaffen kann, keine existentiellen wären. Wird doch dabei übersehen, daß das Geld des (deutschen) Steuerzahlers gar nicht mehr dafür ausreichend ist.

Die Bewahrung unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung muß das eigentliche Thema sein. Diese Aufgabe ist zu wichtig, um sie nur diesen Politikern zu überlassen, die sich mit und in der Vertretungsdemokratie ein Pfründesystem geschaffen haben. Daß der Bürger der Souverän sei, ist da weitestgehend zur Leerformel geworden.

Claus Gäßner, Dresden

 

 

Zu: „Die Krise bleibt“ von Paul Rosen, JF 11/13

Rettung nur ohne Schirm

Die Krise von 2007 dauert und wird noch jahrelang dauern, allen Rettungshilfen zum Trotz. Die Krise von 1929 dauerte faktisch bis zum Zweiten Weltkrieg, also über zehn Jahre. Doch substantiell ist die Krise heute eine andere aufgrund der existierenden Gemeinschaftswährung in der Eurozone. Die einzige Rettung ist der Verzicht auf weitere Rettungsmaßnamen und der Austritt aus dem Euro.

Withold Julius Tyc & Genoveva Kalisch-Tyc, Idstein

 

 

Zum Lesereinspruch: „Allah überetzen“ von Gerhard Vierfuß, JF 11/13

Koran verflucht das Kreuz Jesu

Juden, Christen und Muslime verehren keineswegs denselben Gott, auch wenn arabische Christen den Gott der Bibel mit Allah bezeichnen. Wenn man wichtige Aussagen des Koran mit denen der Bibel vergleicht, ergibt sich folgendes Bild: Unter den „99 schönsten Namen Allahs“ im Koran finden sich nie die Bezeichnungen „Vater“ und „Liebe“, die für Gott in der Bibel konstitutiv sind. Der Allah des Koran ist der unerreichbar hocherhabene Herr, der sich niemals auf die Ebene des Menschen begibt und dem Menschen sich nur als Sklaven zuwenden dürfen (Koran, Sure 19,93), daher auch die Gebetshaltung des Sich-Niederwerfens. Der Gott der Bibel spricht von den Menschen als seinem Ebenbild (Gen.1,27) und seinen Kindern (Matth. 5,9). Der Allah des Koran verflucht das Kreuz Jesu und leugnet Jesu Kreuzigung (Sure 4,157) sowie Jesus als Sohn Gottes (Sure 72,3), er bestreitet die Dreieinigkeit Gottes (Sure 4,171) und damit den Kern des christlichen Glaubens. Wäre Allah identisch mit Gott in der Bibel, hätte er – etwa 600 Jahre nach Jesus – das Heilswerk durch Jesu Kreuzestod annulliert. Allah bezeichnet sich selbst als der Listigste (Sure 3,54), eine Eigenschaft, die laut Bibel nur dem Satan zukommt (Gen. 3,1; Eph. 6,11), wie auch laut Bibel der Antichrist Gott als Vater und Sohn ableugnet (1. Joh-Brief 2,22f). Dies ist den arabischen Christen sehr wohl bewußt.

Eberhard Kleina, Lübbecke

 

 

Zur Meldung: „Bebilderte Wahlzettel stoßen auf Ablehnung“, JF 11/13

Schlimme Sozialdemokratie

Laut SPD sollen nun auch offiziell anerkannte Analphabeten die Geschicke unserer bundesrepublikanischen Politik mitgestalten helfen. Schlimmer kann es nun nicht mehr kommen? Leute, es kann immer noch immer „noch schlimmer“ kommen ...

Erich Ruczinski, Groß Pampau

 

 

Zu: „Die Rettungsfusion“ von Klaus Peter Krause, JF 11/13

„Kluge Köpfe“ ohne Heimat

Als Kind Frankfurts und Tochter zweier in der Zeit des Nationalsozialismus verfolgter Elternteile war die FAZ für mich früher ein Muß. War sie doch Nachfolgerin der Frankfurter Zeitung, die sich erfolgreich einer Nazi-Ideologie-Berichterstattung widersetzt hatte und 1943 verboten wurde. An ihrem hohen sprachlichen und inhaltlichen Niveau lernte ich gewissermaßen lesen und schlechte von guter Presse zu unterscheiden. Die Frankfurter Rundschau (FR) als Vertreterin der linken 68er-Ideologie war schon damals indiskutabel, galt als sprachlich minderwertig und stand – wie Bild und auch Spiegel – für unseriösen Journalismus.

Nun, bei der FAZ ist die einstige Qualität inzwischen längst Geschichte, seit sie ihren Anker weltanschaulicher Grundfesten gelichtet hat und auf den Wellen des politisch korrekten Mainstreams mitschwimmt. Allenfalls ihr Finanz- und Wirtschaftsteil ist noch lesenswert. Alles andere aber ist auf einem Niveau, das durch die „Fusion“ mit der FR keine weiteren Absenkung bedarf. Ich wünsche der JF, daß sie von der galoppierenden Schwindsucht in der Presselandschaft profitiert und die „klugen Köpfe“ ein neues Zuhause finden.

Margarete Bentz, Hannover

 

 

Zu: „‘Fracking ist unchristlich’“ von Christoph Keller, JF 11/13

Besser im 19. Jahrhundert

Hätte die Öffentlichkeit in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts die gleiche Geisteshaltung gegenüber technologischen Neuerungen eingenommen, wie dies in der Gegenwart der Fall ist, kann man getrost annehmen, daß die gewaltige Evolution technischer Errungenschaften und Erfindungen dieser Epoche, wie sie insbesondere in Deutschland stattfand, nie hätte Fuß fassen können.

„Fracking“ von Lagerstättengesteinen ist eine Methode, die seit Jahrzehnten weltweit angewandt wird. Die „Usurpation“ politisch nutzbarer Themen durch dilettantische und inkompetente Politiker ist absurd.

Eduard Strauch, Wien / Österreich

 

 

Zu: „Urteile, die keiner versteht“ von Eike Erdel, JF 11/13

Nicht gleich Auge um Auge

Bislang habe ich in keiner Zeitung über Gerichtsurteile lesen können, „die keiner versteht“. Ihre Übersicht „Tat – Urteil – Begründung“ ist geeignet, unser Vertrauen in den Rechtsstaat stark zu erschüttern. Im vierten Fall („20-Cent-Killer: Zwei Jahre auf Bewährung“) heißt es in der Begründung der Richter, der 44jährige Mann sei „zufällig“ an dem Faustschlag gestorben, für den Tod sei ein „ungewöhnlicher Kausalzusammenhang“ verantwortlich – das ist medizinisch unmöglich! Außerdem heißt es zum Tatvorgang, die Täter hätten dem am Boden liegenden Opfer gegen den Kopf getreten! Berichten Sie unbedingt weiter von solchen haarsträubenden Urteilen! Eine Strafe sollte der Schwere der Tat entsprechen. Es braucht ja nicht gerade wie im Alten Testament („Auge um Auge, Zahn um Zahn“) zugehen.

Dr. med. Gerd Höfling, Wülfrath

 

 

Zu: „Die Früchte des Aufstiegs“ von Thorsten Hinz, JF 11/13

Ein Schwamm zur Gehirnwäsche

Daß Medien und politische Publizistik die Grünen als Repräsentanten eines neuen Bürgertums oder einer neuen Bürgerlichkeit darstellen, ist nicht zur dumm, sondern gefährlich. Erschreckend ist da auch das entsprechende Ergebnis der Forsa-Umfrage. Wie ein Schwamm hat offenbar die Mehrheit der Bürger den medialen Müll in jahrzehntelanger Gehirnwäsche in sich aufgesogen.

Entweder kennen die Wähler und Unterstützer das komplette Programm der Grünen nicht, weil sie zu bequem sind, es zu lesen, oder sie wählen diese Partei, weil die Farbe Grün für Hoffnung steht.

Als ich 1981 nach jahrelangen Kämpfen endlich den sogenannten „Arbeiter- und Bauernstaat“ verlassen konnte, war ich dankbar und überglücklich und glaubte damals noch, endlich in einer Demokratie zu leben. Doch schon ein, zwei Jahre später sprach mich auf der Straße ein junger Mann an, um mir das Programm der Grünen vorzustellen und überreichte mir dazu ein 10-Punkte-Programm, was ich bis heute aufgehoben habe. Ich war damals sprachlos und schockiert zugleich. Ich sagte dem jungen Mann schließlich, daß er mit seinen Forderungen dort hingehört, von wo ich vor kurzem erst gekommen bin.

Heute haben die Grünen das meiste aus diesem Programm längst erreicht. Inzwischen habe ich das Gefühl, in einer neuen Form von „DDR“ zu leben.

Christina Hinton, Gross-Gerau

 

 

Zu: „Das Ende mit Schrecken“ von Friedrich-Wilhelm Schlomann, JF 10/13

Flucht aus Berlin endet an Elbe

Im April 1945 lag mein Schwiegervater mit seinem Tank-Motorschiff der Luftwaffe am Ostufer der Elbe in der Nähe der Einmündung der Havel. Mit an Bord waren seine Frau und seine Tochter, die er noch Ende Januar aus seinem Dorf an der Oder bei Crossen bei Temperaturen unter 20 Grad minus herausgeholt hatte. Die Großmutter meiner Frau hatte zurückbleiben müssen; Anfang Februar wurde sie von einem „Befreier“ erschossen, als sie über den Hof ging, um das Vieh zu füttern.

Um den am Ostufer angesammelten Menschen die Flucht über die Elbe zu ermöglichen, baute mein Schwiegervater aus den in der Nachbarschaft liegenden Lastkähnen mit seinem Motorschiff eine Schiffsbrücke. Das war ein gefährliches Unterfangen, denn die Elbe führte Hochwasser. Als er den letzten Kahn einschwimmen wollte, eröffneten die Amis das Feuer und verlangten den Abbau. Sie sind heute unsere „Freunde“, denn sie kamen laut Bundespräsident Weizsäcker als Befreier. Die geglückte Flucht aus Berlin endete dann an der Elbe.

Udo Knau, Minden

 

 

Zum Schwerpunktthema: „Die Lüge von der Inklusion“, JF 9/13

Leben und Lernen verwechselt

Als Betroffener möchte ich mich hier zu Wort melden. Wir haben selbst sieben Kinder, das jüngste hat das Down-Syndrom. Eines ist für uns inzwischen beim Thema Inklusion klar: Die linken Ideologen verwechseln gemeinsam leben mit lernen.

Dr. Michael Dodt, Weilerswist

 

 

Zu: „Alarm in unseren Städten“ von Michael Paulwitz, JF 9/13

Sozialfreizügigkeit beenden

Die Transfersysteme sind staatliche Sozialleistungen an bedürftige Personen. Bei der Frage nach der Berechtigung zu solchen Sozialleistungen sind die Länder der Welt unterschiedliche Wege gegangen. Deutschland indes hat Dauerleistungen versprochen und gewährt sogar Sozialhilfeberechtigung allen, die irgendwie deutschen Boden erreichen. Zugleich bot Deutschland international Spitzensozialleistungen, so daß es für die Armen der Welt bis heute attraktiv ist, ins deutsche Sozialsystem einzuwandern. Wer die hohe Sozialversorgung national erhalten will, darf – wie die USA – den Zuwanderern keine Sozialleistungen gewähren, muß also die Sozialfreizügigkeit beenden. Gleiches gilt für ein offenes Rentensystem, wie es in Deutschland existiert. Wer es international öffnet, legt damit den Sprengsatz zu seiner Zerstörung.

Reinhard Brieger, Kellinghusen

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