© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  13/13 / 22. März 2013

Meldungen

Neue Spur im Fall Alois Mannichl

PASSAU. Im Fall des 2008 bei einem Messerattentat verletzten damaligen Passauer Polizeichefs Alois Mannichl gehen Ermittler offenbar einer neuen Spur nach. Eine Mitte Januar in Oberösterreich aufgeflogene Rockerbande mit dem Namen „Objekt 21“, gegen die momentan wegen des Verdachts der Nötigung und des illegalen Waffenhandels ermittelt wird, könnte unter Umständen Verbindungen zu dem Fall haben. Anfang April soll es nach Informationen österreichischer Medien zu einem Treffen zwischen bayerischen und österreichischen Ermittlern in Linz kommen. An dieser „operativen Fallbesprechung mit Informationsaustausch“ sollen auch Mitglieder der inzwischen aufgelösten Sonderkommission Mannichl teilnehmen. Unmittelbar nach der Tat waren die Ermittler von einem rechtsextremen Hintergrund ausgegangen. Dieser Verdacht erhärtete sich jedoch nicht. (tb)

 

Voßkuhle sagt Laudatio für Cohn-Bendit ab

BERLIN. Der Präsident des Bundesverfassungsgerichtes, Andreas Voßkuhle, hat seine geplante Festrede für den Grünen-Politiker Daniel Cohn-Bendit abgesagt. Dieser habe sich „in nicht unproblematischer Weise zur Sexualität zwischen Erwachsenen und Kindern“ geäußert, hieß es zur Begründung. Voßkuhle sollte ursprünglich die Laudatio zur Verleihung des Theodor-Heuss-Preises am 20. April halten. Zum Zeitpunkt seiner Zusage wußte er noch nicht, wer Preisträger sein wird. Cohn-Bendit hatte 1975 einen Aufsatz im Buch „Der große Basar“ veröffentlicht, in dem er seine Erfahrungen als Kindererzieher in einem alternativen Kinderladen schilderte. Dort hieß es unter anderem: „Mein ständiger Flirt mit allen Kindern nahm bald erotische Züge an. Ich konnte richtig fühlen, wie die kleinen Mädchen von fünf Jahren schon gelernt hatten, mich anzumachen.“ Später entschuldigte sich Cohn-Bendit für den Text. In einem Gespräch mit dem Spiegel bezeichnete er diesen als „großen Fehler“. (FA)

 

Linke Störer verhindern Buschkowsky-Auftritt

BERLIN. Linke Demonstranten haben in der vergangenen Woche in Berlin eine Veranstaltung mit dem Bezirksbürgermeister von Neukölln, Heinz Buschkowsky (SPD), verhindert. Buschkowsky wollte in einer Bibliothek aus seinem Buch „Neukölln ist überall“ lesen. Angesetzt waren dafür zwei Stunden. Unter die 250 Gäste hatten sich aber auch etwa hundert Störer geschlichen. Diese sorgten laut Polizei durch lautstarke Proteste dafür, daß der Veranstalter die Lesung nach etwa 30 Minuten abbrechen mußte. Die Polizei war zwar vor Ort, mußte nach eigenen Angaben aber nicht tätig werden. Zu Festnahmen oder anderen Maßnahmen kam es nicht. Zu Beginn des Monats mußte eine geplante Lesung Buschkowskys in Aachen wegen angekündigter Proteste abgesagt werden. (krk)

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