© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  12/13 / 15. März 2013

Frisch gepresst

Würdig sterben. Außergewöhnlich! Dieser Band hebt die Debatte um die Sterbehilfe auf ein neues, ein wirklich philosophisches Niveau. Mal ehrlich, die meisten Bürger langweilt diese Diskussion. Die Auseinandersetzung erscheint den meisten fast müßig, da festgefahren zwischen zwei Morallagern, deren Argumente nur in Verbindung mit jeweils einer bestimmten ethischen Überzeugung zu beeindrucken vermögen. Der Berliner Publizist Andreas Krause Landt und der Heidelberger Medizin-Historiker Axel W. Bauer jedoch loten in ihrem exquisiten Essay-Band das Thema auf eine Art und Weise aus, die die Erkenntnis an die erste Stelle setzt. Dabei beziehen auch sie dennoch klar Stellung: Sie warnen vor den Folgen einer Liberalisierung. Wie sie aber zu diesem Schluß kommen, vermag ebenso Unentschlosse wie Gegner ihrer Conclusio in den Bann zu ziehen. Sterben drohe zur gesellschaftlichen Zumutung zu werden, warnen die Autoren. Der Band schließt mit einem Nachdruck des nach wie vor gültigen Essays „Über den Selbstmord“ von Reinhold Schneider aus dem Jahr 1947. (mo)

Andreas Krause Landt, Axel W. Bauer, Reinhold Schneider: Wir sollen sterben wollen. Manuscrip-tum Verlag, Waltrop/Leipzig 2013, broschiert, 199
Seiten, 14,90 Euro

 

Bibelforscher. Es ist das Jahr 1987. Der griechische Philosoph Sokrates erwacht in einer liberalen Universität im Osten der USA. Der Schierlingsbecher hat seine Wirkung verfehlt. Wie könnte wohl ein Gespräch des berühmten Philosophen mit den liberalen Theologen an der Hochschule aussehen? In seinem Buch zeichnet der amerikanische christliche Philosoph Peter Kreeft genau solche fiktiven Gespräche nach. Dabei entlarvt Kreeft, der als legitimer Nachfolger von C.S. Lewis gilt, die historisch-kritische Bibelforschung als eine an inneren Widersprüchen nicht arme Ideologie, die von dem griechischen Philosophen in gekonnter sokratischer Manier auseinandergenommen wird. Das Buch ist etwas für echte Skeptiker. Es kommt ohne missionarischen Eifer aus und hat nicht die Absicht zu überzeugen. Es regt vielmehr dazu an, sich, dem Beispiel Sokrates’ folgend, auf die Suche nach der Wahrheit zu begeben und dabei unvoreingenommen kritische Fragen über den christlichen Glauben zu stellen. Gemäß der biblischen Aufforderung „Prüfet aber alles, das Gute behaltet!“ (tb)

Peter Kreeft: Sokrates trifft Jesus. Verlag Media Maria, Illertissen 2013, broschiert, 240 Seiten, 16,95 Euro

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