© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  12/13 / 15. März 2013

Meldungen

Statistiker zählen weniger Abtreibungen

WIESBADEN. Die Zahl der Schwangerschaftsabbrüche in Deutschland ist 2012 erneut leicht gesunken. Im vergangenen Jahr wurden 106.800 Abtreibungen gemeldet. Das waren 1,9 Prozent weniger als im Vorjahr. 97 Prozent der Abtreibungen wurden nach der Beratungsregel vorgenommen. In drei Prozent der Fälle waren medizinische oder kriminologische Indikationen angezeigt. Laut des Statistischen Bundesamts ist auch die Quote der Schwangerschaftsabbrüche rückläufig. Kamen 1997 auf 10.000 Frauen im gebärfähigen Alter noch 66 Abtreibungen, sind es jetzt noch 57. Nimmt man die Anzahl von Lebendgeburten und Abtreibungen zusammen, ist jedoch dabei auch von einem Rückgang von Schwangerschaften im Vergleichszeitraum auszugehen. Lebensschützer verweisen zudem auf die hohe Dunkelziffer nichtgemeldeter Abtreibungen. (tb)

 

Volksbund: Politiker von Pro NRW droht Ausschluß

KASSEL. Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge hat ein Ausschlußverfahren gegen den stellvertretenden Parteivorsitzenden von Pro NRW, Kevin Hauer, eingeleitet. Zur Begründung heißt es in einem Schreiben, das der JUNGEN FREIHEIT vorliegt, Pro NRW mißachte mit ihren Aussagen und Forderungen die im Grundgesetz konkretisierten Menschenrechte. Damit stelle sie sich gegen das in der Satzung des Volksbundes verankerte Bekenntnis zur freiheitlich-demokratischen Grundordnung. Der Verein hat Hauer bis Ende März Zeit für eine Stellungnahme gegeben. „Die Vorwürfe sind völlig absurd“, sagte Hauer. „Jedes Mitglied von Pro NRW unterzeichnet bei seiner Aufnahme ein Bekenntnis zur freiheitlich-demokratischen Grundordnung des Grundgesetzes.“ (tb)

 

Lammert würdigt Vertriebenengedenktag

BERLIN. Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) hat bei einer Gedenkveranstaltung in Budapest die ungarischen Bemühungen um das Gedenken an die vertriebenen Deutschen gewürdigt. Der nationale Gedenktag gegen Vertreibung, der im Januar vom ungarischen Parlament beschlossen worden war, sei eine „eindrucksvolle Geste der Verständigung und Versöhnung“. Ungarn will fortan am 12. März jährlich den im Anschluß an den Zweiten Weltkrieg aus dem Land vertriebenen Deutschen gedenken. An dem Festakt im ungarischen Parlament nahm neben Lammert auch die Vorsitzende des Bundes der Vertriebenen, Erika Steinbach, teil. Während Lammert die am Montag vom ungarischen Parlament beschlossene Verfassungsänderung kritisierte, mahnte Steinbach zur Zurückhaltung. In der Diskussion um die Verfassungsänderung „redeten viele wie der Blinde von der Farbe“, äußerte sie auf Twitter. Zahlreiche ausländische Politiker haben Ungarn vorgeworfen, mit der Reform das Verfassungsgericht entmachten zu wollen. (tb)

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