© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  12/13 / 15. März 2013

Brandunglück: Türkei fordert Aufklärung
Dreiste Einmischung
Michael Paulwitz

Wird Deutschland demnächst von Ankara aus regiert? Beispiele für türkische Kolonialherren-Arroganz häufen sich: Die verächtliche Behandlung der auf türkischen Druck entsandten Bundeswehrsoldaten; die anmaßende Forderung des türkischen Botschafters nach einem exklusiven Logenplatz für den „NSU“-Prozeß; und nun das: Acht Mitglieder einer türkischen Großfamilie sterben in einem schrecklichen Brandunglück, der türkische Staatspräsident spekuliert wild über Mordanschläge auf „seine Bürger“ und vergattert die deutschen Behörden, entsprechend zu ermitteln; der zuständige Landespolizeipräsident pariert sofort und lädt türkische Ermittler ein, seine Beamten zu überwachen.

Um die Repräsentanten des deutschen Staates vorzuführen, brauchen türkische Offizielle freilich nichts weiter zu tun, als deren hausgemachte Schuldkomplexe zu bedienen. Den Popanz vom „rechten Terror“ und der allgegenwärtigen „Ausländerfeindlichkeit“ der Deutschen hat die politisch-mediale Klasse ja selbst aufgeblasen. Jetzt hat der als „Kampf gegen Rechts“ etikettierte geistige Bürgerkrieg gegen das eigene Volk eine ausländische Macht als Mitspieler, deren dreiste Einmischungen von den einen mit verdruckster Unterwürfigkeit, von den anderen mit offener Kollaboration beantwortet werden. Die Vorzeichen für die Formierung eines türkischen Protektorats auf deutschem Boden sind unübersehbar.

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